Amtstierärztlicher Dienst auf verlorenem Posten?
(26.04.2017) Die Geflügelpest und die ständige Zunahme von Tierschutzproblemen bringt es an den Tag: Die Mandatsträger des Bundesverbandes der beamteten Tierärzte (BbT) haben auf ihrer Frühjahrstagung erneut ein erhebliches Personaldefizit in allen Bereichen der öffentlichen Veterinärverwaltung festgestellt.
Die bisherige Hoffnung, dass die Personalverantwortlichen in den Kreisen, kreisfreien Städten und Ländern im Rahmen Ihrer Fürsorgepflicht längst überfällige Schritte einleiten, hat sich leider nicht erfüllt. Deshalb hat der BbT ein eigenes Projekt zur Personalbedarfsermittlung auf den Weg gebracht.
"Nach unserer Ansicht ist es zwingend erforderlich, die bewährten Strukturen der integrierte Ämter in den unteren Verwaltungsbehörden massiv zu stärken," erläutert Präsident Dr. Holger Vogel. "Wir sind der Auffassung, dass diese Organisationsform die beste ist, um den vielfältigen Anforderungen an unseren Beruf gerecht zu werden."
In dem auf den Jahreskongress folgenden Seminar "Berufsbild Amtstierarzt im Spannungsfeld eigener Vorstellungen, dienstlicher Anforderungen und gesellschaftlicher Erwartung Umgang mit dem Wandel der Zeit" haben Amtstierärztinnen und Amtstierärzte aus dem ganzen Bundesgebiet, sowie aus Österreich und der Schweiz die aktuellen Probleme diskutiert.
Im Vordergrund standen dabei insbesondere auch die vielfältigen Erwartungen der Gesellschaft an den Berufsstand.
Ein Fazit war, dass der amtstierärztliche Dienst wie viele Bereiche der öffentlichen Verwaltung von veränderten Vorstellungen von Berufsanfängern betroffen ist. Darauf müssen sich die Verwaltungen einstellen und andere Angebote zur Arbeitsplatz und zeitgestaltung entwickeln.