Bundestierärztekammer weist auf die Wichtigkeit der Tollwutimpfung hin

(08.08.2013) Im Landkreis Bamberg wurde bei einem jungen Hund, der von Marokko nach Deutschland eingeführt worden ist, die für Mensch und Tier gefährliche Tollwut festgestellt.

Diesen Fall nimmt die Bundestierärztekammer zum Anlass um zum wiederholten Male auf die Wichtigkeit einer Tollwutschutzimpfung hinzuweisen.

Deutschland ist seit 2008 tollwutfrei, seitdem Füchse systematisch und flächendeckend mit Ködern geimpft wurden. Tollwut wird daher nicht mehr als Gefahr wahrgenommen.

In vielen Regionen der Welt ist Tollwut aber ein ernstes Problem, das auch Reisende treffen kann. Gerade in typischen Urlaubsländern wie der Türkei, Serbien, Marokko oder Thailand ist die Tollwut immer noch ein Risiko, denn sie wird dort vor allem durch die vielen streunende Hunde übertragen.

Im europäischen Reiseverkehr ist die Impfung bei Hund, Katze und Frettchen Vorschrift und wird über den EU-Heimtierausweis dokumentiert.

Dank neuer Entwicklungen auf dem Impfstoffmarkt, gibt es heute Tollwutimpfstoffe, die bis zu drei Jahren Schutz bieten.

Diese neuen Impfstoffe werden inzwischen auch von den Behörden anerkannt. „Jeder Tierhalter kann bei der weltweiten Bekämpfung dieser Krankheit einen wertvollen Beitrag leisten“ betont Prof. Mantel, Präsident der Bundestierärztekammer.

„Halter sollten Hunde und Katzen routinemäßig gegen Tollwut impfen lassen. Gerade der aktuelle Tollwutfall zeigt, wie wichtig ein Impfschutz ist, da das Virus jederzeit nach Europa eingeschleppt werden kann“.

Das Tückische an der Tollwut: Ist die anzeigepflichtige Erkrankung einmal ausgebrochen, gibt es keine medizinische Behandlung mehr, sie führt immer zum qualvollen Tod.

Tiere ohne ausreichenden Impfschutz müssen im Falle eines Ansteckungsverdachts getötet werden. Für Menschen ist die einzige lebensrettende Maßnahme nach einem tollwutverdächtigen Tierkontakt eine sofortige Impfung, die sogenannte Postexpositionsprophylaxe (PEP).

Die Bundestierärztekammer warnt Reisende außerdem davor, fremde oder streunende Hunde zu anzufassen. Das gilt besonders für Tiere, die sehr zutraulich sind, auch wenn sie auf den ersten Blick gesund aussehen. Bereits bei einer Hautabschürfung kann das Virus übertragen werden.

„Insbesondere Kinder müssen davon abgehalten werden, hilflose Tiere oder niedlich aussehende Welpen zu streicheln“, erklärt Prof. Dr. Theo Mantel, Präsident der Bundestierärztekammer.

Darüber hinaus rät die BTK Individual- oder Rucksackreisenden in afrikanische Länder, Asien oder Südamerika sicherheitshalber zu einer (präexpositionellen) Tollwutschutzimpfung.

Auch Personen, die dort aus beruflichen Gründen mit Tieren Umgang haben, sollten sich vorab impfen lassen.




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