Bundestierärztekammer entsetzt über genehmigte Tierquälerei: Tiertransporte in Drittländer sofort stoppen!
(15.03.2021) Als unerträglichen Skandal auf Kosten der Tiere, bezeichnet der Präsident der Bundestierärztekammer (BTK), Dr. Uwe Tiedemann, die aktuellen Berichte über Rindertransporte aus Spanien in die Türkei.
Unabhängig davon, ob die Tiere tatsächlich an Blauzungenkrankheit erkrankt seien oder nicht, zeige die Situation die Unbeherrschbarkeit von Langzeittransporten. Witterungsunbilden, der Verdacht auf eine Tierseuche oder ein Versagen in der Betreuung der Tiere führe immer wieder zu unerträglichen Bildern von gequälten Tieren.
Seit Jahren fordert die BTK eine EU-weit geltende
Transportzeitbegrenzung für Schlachttiere auf max. 8 Stunden und ein
Verbot von Lebendtiertransporten in Drittländer, erklärt Tiedemann.
Der
Export von Zuchttieren dürfe nur gestattet werden, wenn vorab von einer
übergeordneten Behörde das Zuchtprogramm im Bestimmungsland geprüft,
die Einhaltung der OIE-Standards zur Haltung und Schlachtung
zertifiziert und die Transportroute überprüft worden sei.
Diese Position habe die BTK auch im Untersuchungsausschuss der EU zur Umsetzung der Tierschutztransport-Verordnung 1/2005 am 01.03.2021 vortragen können. Das Maß ist voll, es muss dringend gehandelt werden, mahnt der BTK-Präsident.
Etwa drei Monate befanden sich ca.
2600 Rinder, die in die Türkei geliefert werden sollten, auf zwei
Transportschiffen auf dem Mittelmeer, da ihnen die Anlandung und
Entladung in türkischen Häfen untersagt wurde.
Grund für das
Entladeverbot in der Türkei ist die Befürchtung, dass die Tiere an
Blauzungenkrankheit erkrankt seien ein Verdacht, der nicht verifiziert
werden kann.
Eines der Schiffe mit 900 Tieren wurde in Cartagena in Spanien entladen und alle Tiere getötet. Das zweite Schiff liegt derzeit in einem türkisch-zypriotischen Hafen den ca. 1700 Rindern droht dasselbe Schicksal.