1. Europäischen Antibiotikatag: Tierärzteschaft aktiv gegen Antibiotika-Resistenz
(18.11.2008) Der 18. November 2008 war der erste Europäische Tag zur Antibiotika-Resistenz-Problematik, ausgerufen von der EU.
Aus diesem Anlass stellte die Bundestierärztekammer im Rahmen eines Symposiums der Bundesregierung zur Vorstellung der Deutschen Antibiotika-Resistenzstrategie (DART) aktuelle Beiträge aus der Tiermedizin zur Vorbeugung vor gefährlichen Resistenzen vor.
Für die Behandlung erkrankter Tiere sind Antibiotika auch in der Tiermedizin unverzichtbar, betont Prof. Dr. Theo Mantel, Präsident der Bundestierärztekammer: Das gilt nicht nur im Sinne des Tierschutzes, sondern auch im Sinne des Verbrauchers, um ihn vor der Übertragung von Krankheiten aus Lebensmitteln zu schützen, die vom Tier stammen.
Die Resistenzsituation in der Tiermedizin ist vergleichsweise günstig, und der Einsatz antibiotischer Wirkstoffe ist deutlich geringer im Vergleich zur Humanmedizin. Die Bundestierärztekammer hat bereits 2000 Leitlinien für den sorgfältigen Umgang mit Antibiotika erarbeitet, die in Europa als beispielhaft gelten.
Die Akzeptanz der Leitlinien unter Tierärzten ist groß, dies beweisen die Teilnehmerzahlen an entsprechenden Fortbildungsveranstaltungen. Eines ihrer laufenden Projekte dient der Ergänzung und Aktualisierung der Antibiotika-Leitlinien auf wissenschaftlich aktuellen Stand.
Es muss sichergestellt werden, dass die vorhandenen antimikrobiellen Wirkstoffe verantwortungsvoll eingesetzt und die Ausbreitung von Resistenzen reduziert werden, denn für die Zukunft ist die Entwicklung neuer antibiotischer Wirkstoffe begrenzt.
Schon seit 1996 hat sich der Dachverband erfolgreich dafür eingesetzt, dass antimikrobielle Wirkstoffe nicht mehr als Leistungsförderer in der Tiermast eingesetzt werden dürfen, weil ein Einsatz aus wirtschaftlichen Interessen angesichts des Risikos von Resistenzen nicht vertretbar ist.