Die Bundestierärztekammer fordert einen fairen Milchpreis

(31.05.2012) Zum 55. Internationalen Tag der Milch am 1. Juni appelliert die BTK an Molkereien und Lebensmittelketten

Kaum ein Lebensmittel ist wohl gleichermaßen bedeutend und unverzichtbar wie die weiße, eiweiß- und kalziumreiche Flüssigkeit, die Millionen von Kühen täglich geben, um unseren Appetit auf Joghurt, Quark, Butter, Käse und natürlich die „gute“ Milch in Reinform zu stillen. Bei knapp 54 Litern pro Kopf lag der Verbrauch im vergangenen Jahr.

Gute Milch, die ihren Preis haben muss – schließlich ist Milch das sicherste und am besten geprüfte Lebensmittel. Darum sieht die Bundestierärztekammer den Negativ-Trend bei den Milchpreisen mit Besorgnis: In den Discountern wird das Lebens-Mittel Milch zu Dumpingpreisen „verramscht“. Preisnachlässe der Molkereien von 4 bis 4,5 Cent je Liter auf Trinkmilch und H-Milch sind an der Tagesordnung, was zu einem großen Preisdruck bei den Erzeugern führt.

„Für die Bauern, die sich für die aufwändige Milchviehhaltung entschieden haben, ist das fatal. Eine Kuh macht Muh – viele Kühe machen Mühe: Die Tiere müssen an sieben Tagen in der Woche betreut und zweimal täglich gemolken werden. Besonders die Betriebe, die ihre Kühe tiergerecht halten, geraten unter wirtschaftlichen Druck.

Zum Internationalen Tag der Milch fordert die deutsche Tierärzteschaft darum faire Milchpreise durch Molkereien und Lebensmittelketten. Eine solide finanzielle Basis für Landwirte ist die beste Voraussetzung dafür, dass der Tierschutz und die Tiergesundheit ausreichend berücksichtigt werden“, erklärt Prof. Dr. Theo Mantel, Präsident der Bundestierärztekammer.

Mit knapp 30 Millionen Tonnen Milch haben die deutschen Molkereien 2011 die höchste Milchmenge aller Zeiten produziert. Früher gaben Kühe rund acht Liter Milch pro Tag – in etwa die Menge, die ein Kalb braucht, um heranwachsen zu können. Im Jahr 2012 bringt es eine Milchkuh im Durchschnitt auf 19 Liter täglich und rund 8.000 Liter Milch pro Jahr.

Möglich wurde diese enorme Steigerung durch spezielle Zuchtprogramme, leistungsorientierte Fütterung und biotechnische Verfahren. Für die Tiere bedeutet die immer größere Milchleistung jedoch auch eine enorme Belastung, besonders für den Stoffwechsel.

Die Bestände benötigen darum ein optimales Management seitens des Tierhalters und eine intensive Betreuung durch den Tierarzt. „Wir tragen Mitverantwortung dafür, die Tiere nicht auf ihren kommerziellen Nutzwert reduzieren und die Milchleistungssteigerung ins Unendliche treiben.

Ein fairer Milchpreis ist darum ein Muss – schon aus Respekt vor der Kuh!“, so Prof. Dr. Theo Mantel weiter.





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