BSE ist in Deutschland keine Bedrohung mehr

(28.11.2010) Die Bovine spongiforme Enzephalopathie (BSE), auch Rinderwahnsinn genannt, ist eine Tierkrankheit, die in Deutschland vor zehn Jahren, am 26. November 2000, erstmals amtlich bei einem in Deutschland geborenen Rind bestätigt wurde.

Rind Als sofortige Konsequenz wurden Kontrollen und Maßnahmen drastisch verschärft und ausgeweitet, um Menschen und Tiere vor einer Erkrankung zu schützen.

Die Tierärzte sorgten durch die Umsetzung der scharfen Sicherheitsmaßnahmen maßgeblich dafür, dass potentiell gefährliche Materialien zuverlässig aus der Lebensmittelkette herausgenommen wurden. Damals kam der Verdacht auf, dass BSE über den Verzehr von Lebensmitteln eine bei jungen Menschen auftretende tödliche Variante der Creuzfeld Jakob-Krankheit (vCJD) auslösen kann.

„In Deutschland gab es bisher noch keinen durch die Krankheit verursachten Todesfall beim Menschen. Der Verzehr von Fleisch und Milch von Rindern ist absolut unbedenklich“ betont Prof. Theo Mantel, Präsident der Bundestierärztekammer.

An dieser Leistung für den Verbraucherschutz waren vornehmlich Tierärzte beteiligt: Wissenschaftler, Labortierärzte, Amtstierärzte und praktizierende Tierärzte. Ein Berufsstand, der sich sowohl um die Gesundheit beim lebenden Tier, den Tierschutz und die Hygiene bei der Schlachtung, als auch um die Sicherheit von Lebensmitteln und die Kontrolle von Lebensmittelbetrieben kümmert.

„Im Jahr 2010 trat BSE beim Rind bisher nicht mehr auf, 2009 und 2008 gab es nur noch jeweils zwei Fälle“ erklärt Mantel. „Insgesamt gab es in Deutschland 406 Fälle. In den Jahren 2001 und 2002 waren es jeweils über 100 Fälle, ab 2004 halbierte sich die Zahl der Fälle jedes Jahr und heute sind wir bei Null. Ein großer Erfolg“ lobt Mantel die Leistung aller Beteiligten.

Auch heute noch werden geschlachtete Rinder ab einer bestimmten Altersgruppe einem Test auf BSE unterzogen. 2009 gab es 1,2 Millionen Tests, seit dem Jahr 2000 insgesamt 20 Millionen. Tiermehl darf nicht mehr an Wiederkäuer verfüttert werden. Bei der Schlachtung werden bestimmte Organe von allen Rindern als Risikomaterial eingestuft und müssen entfernt werden, z.B. Gehirn und Rückenmark.

Erkrankte Tiere und entferntes Risikomaterial werden abgesondert und mit speziellen Verfahren vernichtet. Das Ausmaß der kostspieligen vorsorglichen Sicherheitsmaßnahmen war nicht unumstritten, doch die Maßnahmen hatten Erfolg. Die Sicherheitsmaßnahmen sollten auch weiterhin an die epidemiologische Situation und den Stand der Wissenschaft angepasst werden.

www.bundestieraerztekammer.de

Weitere Meldungen

BTK

Handbuch für amtliche Tierärzt:innen: Qualifikation für die amtliche Schlachttier- und Fleischuntersuchung

Das „Handbuch zur Qualifikation amtlicher Tierärzt:innen in der amtlichen Schlachttier- und Fleischuntersuchung (SFU)“ steht ab sofort auf der Webseite der Bundestierärztekammer (BTK) zum Download bereit
Weiterlesen

Scharfe kritik der Bundestierärztekammer an der Petition 'GOT - so nicht!'

Scharfe Kritik der Bundestierärztekammer an der Petition "GOT - so nicht!"

„Es werden Falschaussagen verbreitet, die an Polemik nicht zu überbieten sind und die die Tierärzteschaft in ein schlechtes Licht rücken“, kritisiert der Präsident der BTK, Ltd. VD Dr. Holger Vogel.
Weiterlesen

Der neue BTK-Präsident, Ltd. VD Dr. Holger Vogel, bei seiner Begrüßungsrede; Bildquelle: BTK

Parlamentarischer Abend der Bundestierärztekammer: Begrüßung und Verabschiedung des neuen und alten Präsidiums

Die Bundestierärztekammer (BTK) hat am 9. November 2023 ihren Parlamentarischen Abend in den Räumen der Deutschen Parlamentarischen Gesellschaft in Berlin veranstaltet und zur Begrüßung und Verabschiedung des neuen und alten Präsidiums genutzt
Weiterlesen

Bundestierärztekammer

Eklatante Missstände bei Tiertransporten

Bundestierärztekammer BTK fordert die Bundesregierung wiederholt zum Handeln auf
Weiterlesen

Das neue BTK-Präsidium (v.l.n.r.): Dr. Bärsch, Dr. Rossi-Broy, Prof. Kramer, Dr. Vogel, Dr. Stampa, Dr. Bothmann und Dr. Moder; Bildquelle: MIKA-fotografie Berlin

Dr. Holger Vogel zum Präsidenten der Bundestierärztekammer (BTK) gewählt

Die Herbst-Delegiertenversammlung wählte neues Bundestierärztekammer-Präsidium und ATF-Vorstand
Weiterlesen


Magazin


Wissenschaft


Neuerscheinungen