Afrikanische Schweinepest vor den Toren der EU

(28.06.2013) Mit dem Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest im Dorf Chapun in der Weißrussischen Region Grodno steht nun unmittelbar an den Grenzen zur EU – nur 40 Kilometer sind es bis zur litauischen Grenze, von Polen trennen die Tierseuche noch 150 Kilometer.

Bundestierärztekammer Anlass für die Bundestierärztekammer, vor den verheerenden Folgen eines Ausbruchs der Afrikanischen Schweinepest in Deutschland zu warnen. Bereits im vergangenen Jahr warnte die Bundestierärztekammer (BTK) vor den Gefahren einer Ausbreitung der Afrikanischen Schweinepest.

Eine Befürchtung, die sich nun bestätigt: Die Afrikanische Schweinepest (ASP) hat nicht nur Weißrussland erreicht, die Tierseuche ist mittlerweile an der weißrussisch-polnischen Grenze und somit unmittelbar vor der EU-Außengrenze ausgebrochen.

Die exotische Krankheit ist in Deutschland bisher nie aufgetreten. Daher sind die deutschen Schweinebestände völlig ungeschützt. „Ein Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest in Deutschland würde katastrophale Folgen haben. Zur Bekämpfung steht kein Impfstoff zur Verfügung, infizierte Schweine verenden innerhalb einer Woche.

Die einzige Möglichkeit der Bekämpfung ist das Keulen, also das Töten und unschädliche Beseitigen ganzer Tierbestände. Für den Menschen besteht aber keine Gefahr““, weiß Prof. Dr. Mantel, Präsident der Bundestierärztekammer.

Eingeschleppt wurde die Afrikanische Schweinepest 2007 aus Georgien nach Armenien, Aserbaidschan und schließlich in die Russische Förderation. Von da aus breitete sie sich immer mehr in benachbarte Länder aus. „Die Überschreitung der Grenze zur Europäischen Union ist nur eine Frage der Zeit“, erklärt Prof. Dr. Theo Mantel.

Verbreitet wird die Seuche auf verschiedenen Wegen: So sehen Experten des Friedrich-Loeffler-Instituts (FLI), Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit, ein erhöhtes Risiko bei Fahrzeugen, die für den Transport von Mast- und Schlachtschweinen verwendet wurden und leer aus den betroffenen Gebieten zurückkommen.

Das höchste Risiko für eine Weiterverbreitung der Seuche besteht aber durch eingeführte Lebensmittel und Speiseabfälle. Prof. Dr. Mantel: „Die Zollkontrollen sind oft unzureichend und müssen dringend intensiviert werden.“

Da das Virus sehr widerstandsfähig ist, hält es sich in gekühltem Fleisch mehrere Wochen und in gefrorenem Fleisch sogar jahrzehntelang. Auch in gepökelten und geräucherten Waren wie Salami kann der Erreger monatelang überleben.

Solche Produkte dürfen keinesfalls von Urlaubsreisen mitgenommen werden. Lebensmittelreste, die Schweinefleisch enthalten und auf Raststätten oft achtlos weggeworfen werden, können die Afrikanische Schweinepest auf heimische Wildschweine übertragen.

Im eigenen Interesse müssen Schweinehalter entsprechend der Schweinehaltungshygieneverordnung nun besonders auf Biosicherheitsmaßnahmen achten. Gehäufte Krankheits- und Todesfälle sind sofort dem Tierarzt zu melden, der gemäß § 8 der VO entsprechende Ausschlussdiagnostik veranlasst. Fahrzeuge, in denen Schweine transportiert wurden, sind sorgfältig zu reinigen und zu desinfizieren.




Weitere Meldungen

MyVetlearn

Online-Fortbildung ASP: Kostenlos für ATF-Mitglieder und VETS-Registrierte

Nach dem am 10. September 2020 die Afrikanische Schweinepest (ASP)  in Deutschland festgestellt worden ist, können ATF-Mitglieder sowie Tierärztinnen und Tierärzte, die sich im Tierärztebereich von Vetion.de „VETS“ registriert haben, den E-Learning-Kurs ASP im Oktober 2020 kostenfrei buchen
Weiterlesen

MyVetlearn

Online-Fortbildung Afrikanische Schweinepest

Die Afrikanische Schweinepest (ASP) breitet sich immer weiter in Europa aus und kommt immer näher an Deutschland heran. Zuletzt meldete Slowakai einen Ausbruch der Viruskrankheit bei Hausschweinen
Weiterlesen

MyVetlearn

Online-Fortbildung Afrikanische Schweinepest

Die Afrikanische Schweinepest (ASP) hat sich im Jahr 2018 weiter ausgebreitet und bedroht Deutschland mittlerweile von Osten als auch von Westen her
Weiterlesen

BfR

Afrikanische Schweinepest: Keine Gefahr für Verbraucherinnen und Verbraucher

Die derzeit in Osteuropa grassierende Afrikanische Schweinepest (ASP) stellt für den Menschen keine Gesundheitsgefahr dar
Weiterlesen

Wildschweine ; Bildquelle: FLI

Maßnahmen gegen Afrikanische Schweinepest

Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) und Deutscher Jagdverband (DJV) veröffentlichen Empfehlungen zum Umgang mit der Tierseuche
Weiterlesen

BUNDESMINISTERIUM FÜR ERNÄHRUNG UND LANDWIRTSCHAFT

Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft startet Aufklärungskampagne zur Afrikanischen Schweinepest

Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) ruft zur erhöhten Achtsamkeit auf, um eine weitere Ausbreitung der Afrikanischen Schweinepest (ASP) zu verhindern
Weiterlesen

Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft

BMEL informiert über Vorsichtsmaßnahmen, um die Verschleppung der Afrikanischen Schweinepest zu verhindern

Die Afrikanische Schweinepest (ASP) tritt seit 2014 in den baltischen Staaten und in Polen auf, in den an die baltischen Staaten und Polen angrenzenden Länder Ukraine, Weißrussland und Russland kommt die Seuche seit Längerem gehäuft vor und verbreitet sich von dort
Weiterlesen

Bundesstiftung Umwelt

DBU Handlungshinweise zum Umgang mit der Afrikanischen Schweinepest (ASP)

Die gemeinnützige Gesellschaft der Deutschen Bundesstiftung Umwelt zur Sicherung des Nationalen Naturerbes hat für ihre ca. 60.000 Hektar großen Naturschutzflächen jetzt bindende "Handlungshinweise zum Umgang mit der Afrikanischen Schweinepest (ASP)" herausgegeben
Weiterlesen

Bundestierärztekammer

Tierärzte in Sorge vor der Afrikanischen Schweinepest

Bundestierärztekammer verabschiedet Resolution zur gefährlichen Tierseuche
Weiterlesen

Magazin

Firmennews

Neuerscheinungen