Heimtierhaltung 2019: Der Trend zum Tier hält weiter an

(15.04.2020) In fast jedem zweiten Haushalt wird mindestens ein Heimtier gehalten: an erster Stelle steht nach wie vor die Katze

Die Liebe zu Heimtieren hierzulande hält weiter an: Im vergangenen Jahr lebten 34 Millionen Hunde, Katzen, Kleinsäuger und Ziervögel in Haushalten in Deutschland. Hinzu kamen zahlreiche Zierfische und Terrarientiere.

Insgesamt gab es in 45 Prozent aller Haushalte in Deutschland mindestens ein Heimtier. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Erhebung, die der Industrieverband Heimtierbedarf (IVH) e.V. und der Zentralverband Zoologischer Fachbetriebe Deutschlands e.V. (ZZF) beim Marktforschungsinstitut Skopos in Auftrag gegeben haben (haushaltsrepräsentative Umfrage, Basis 7.000 Befragte).

Die Katze bleibt das Lieblingsheimtier der Deutschen

Die Katze ist weiterhin Deutschlands Heimtier Nummer eins: Insgesamt leben 14,7 Millionen Samtpfoten in 23 Prozent der Haushalte in Deutschland. Und auch Hunde haben die Schnauze vorn. Sie belegen nicht nur den zweiten Platz der Lieblingstiere, sondern haben auch einen großen Sprung nach vorne gemacht: So stieg die Anzahl im Jahr 2019 auf 10,1 Millionen Hunde in 20 Prozent der deutschen Haushalte; das sind 700.000 Hunde mehr als noch im Jahr 2018. An Position drei folgen 5,2 Millionen Kleintiere in fünf Prozent der Haushalte.

Die Zahl der Ziervögel betrug 2019 4,0 Millionen in vier Prozent der Haushalte. Zudem gab es im selben Zeitraum 1,6 Millionen Aquarien sowie 1,2 Millionen Gartenteiche mit Zierfischen in jeweils drei Prozent der Haushalte in Deutschland. Die Zahl der Terrarien stieg um 200.000: Im vergangenen Jahr wurden 1,2 Millionen Terrarien in zwei Prozent der Haushalte ermittelt.

Heimtierpopulation unverändert auf hohem Niveau

Mit minimalen Veränderungen zum Vorjahr sind die Zahlen der Heimtiere in Deutschland 2019 somit gleich stark geblieben. „Die hohe Zahl der Heimtiere in Deutschland zeigt einmal mehr, dass Hunde, Katzen und andere Heimtiere als

Mitbewohner und Begleiter nach wie vor sehr geschätzt sind“, sagt Georg Müller, Vorsitzender des Industrieverbands Heimtierbedarf (IVH) e.V.

Beliebt sind Heimtiere besonders bei Familien mit Kindern: In 61 Prozent aller Familien lebte 2019 ein tierischer Mitbewohner. „Neben Hunden und Katzen bereichern vor allem Kleinsäuger wie Kaninchen, Meerschweinchen oder Hamster, aber auch Sittiche und Kleinpapageien sowie Terrarientiere das Leben zahlreicher Familien“, sagt Norbert Holthenrich, Präsident des Zentralverbands Zoologischer Fachbetriebe Deutschlands e.V. (ZZF).

„Ebenso ist ein Trend zu mehreren Heimtieren zu beobachten. Die Anzahl aller Haushalte, die mehr als eine Heimtierart besitzen, ist im Jahr 2019 auf 15 Prozent gestiegen (2018: 12 %). Die Entwicklung zeigt, dass Heimtiere im Leben vieler Menschen weiterhin eine wichtige Rolle einnehmen“, so Holthenrich.

Heimtier in fast jedem dritten Singlehaushalt

Nicht nur bei Familien, sondern auch in Singlehaushalten sind Tiere beliebte Mitbewohner. So haben 33 Prozent aller Singles ein Heimtier. Dies zeigt, dass Haustiere als Sozialpartner, vor allem für Alleinlebende, weiterhin sehr wichtig sind.

Einen Grund, warum die Zahl der Heimtiere in Deutschland seit vielen Jahren so hoch ist, sieht Holthenrich mitunter in der Rolle, die die Tiere für viele Menschen mittlerweile einnehmen. „Heimtiere sind wichtige Sozialpartner, insbesondere für Alleinlebende“, sagt er.

„Sie helfen, unser Bedürfnis nach sozialer Verbundenheit zu befriedigen. So belegen Studien, dass Haustiere Menschen glücklicher und ausgeglichener machen. Sie schaffen Ablenkung vom oftmals stressigen Alltag, spenden Trost und vermitteln Zuversicht.“

Mehr Heimtiere in Mehrpersonenhaushalten

Die meisten Heimtiere leben in Mehrpersonenhaushalten. So ist der Anteil von Zweipersonenhaushalten sowie Haushalten mit drei Personen und mehr im Jahr 2019 auf jeweils 35 Prozent gestiegen (2018: 34 %). Weiterhin werden 30 Prozent der Heimtiere in Einpersonenhaushalten gehalten (2018: 32 %).

Anzahl jüngerer Heimtierhalter steigt

Viele Heimtierhalter befinden sich in ihrer Lebensmitte. Ein Wandel ist 2019 vor allem in den oberen und unteren Alterssegmenten zu beobachten. So nimmt die Zahl der bis zu 29-Jährigen zu. Mit 17 Prozent (2018: 15 %) sind sie jetzt nicht mehr die kleinste Gruppe der Heimtierhalter.

Der Anteil der über 60-jährigen Tierhalter ist dagegen leicht gesunken auf 24 Prozent (2018: 27 %). 20 Prozent sind 40 bis 49 Jahre alt (2018: 19 %), 22 Prozent zählen zu den 50- bis 59-Jährigen (2018: 22 %) und 16 Prozent der Heimtierhalter sind 30 bis 39 Jahre alt (2018: 17 %).

Umsatz für Bedarfsartikel und Futter erneut gestiegen

Wie wichtig das Tier dem Menschen ist, lässt sich auch an den Umsatzzahlen der Heimtiernahrungs- und Bedarfsindustrie ablesen: Der Gesamtumsatz im stationären Einzelhandel erreichte 2019 im Vergleich zum Vorjahr (2018: 4,223 Milliarden) ein Plus von 2,4 Prozent und betrug 4,325 Milliarden Euro.

Zu den Umsätzen für Fertignahrung (3,308 Milliarden Euro), Bedarfsartikel und Zubehör (1,017 Milliarden Euro) addieren sich 705 Millionen Euro, die im Online-Bereich umgesetzt wurden (2018: 625 Millionen) sowie 125 Millionen Euro für Wildvogelfutter (2018: 100 Millionen).

Damit liegt der Gesamtumsatz der deutschen Heimtierbranche bei 5,2 Milliarden Euro.

Die Marktentwicklung der Heimtierbranche und die konstante Zahl der Heimtiere in Deutschland zeigen, dass die Deutschen nach wie vor das Leben mit Heimtieren lieben und ihre Tiere gewissenhaft pflegen und versorgen.

Auswirkungen der Corona-Krise

„Zum jetzigen Zeitpunkt lässt sich noch nicht sagen, ob die Corona-Krise auch Auswirkungen auf den deutschen Heimtiermarkt haben wird“, stellen der Vorsitzende des IVH, Georg Müller und der Präsident des ZZF, Norbert Holthenrich einhellig fest.

„Erst wenn die Corona-Krise überstanden ist, werden wir eine verlässliche Aussage zu den wirtschaftlichen Konsequenzen dieser Ausnahmesituation machen können. Derzeit steht die Gesundheit unserer Mitarbeiter und ihrer Familien sowie aller Beschäftigten im Heimtiermarkt uneingeschränkt im Mittelpunkt“, so die beiden Verbandsvertreter.



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