Deutscher Heimtiermarkt mit einem Umsatzplus von mehr als zwei Prozent im Jahr 2015

(19.04.2016) Mit einem Umsatzplus von 2,2 Prozent erzielte die deutsche Heimtierbranche 2015 im Fach- und Lebensmitteleinzelhandel einen Gesamtumsatz von 4,11 Mrd. Euro. Hinzu kamen 450 Mio. Euro über den Online-Markt. Somit hält die Branche das hohe Umsatzniveau der Vorjahre und entwickelt sich weiterhin positiv.

Der Umsatz mit „Heimtier-Fertignahrung“ im Fach- und Lebensmitteleinzelhandel übertraf das Ergebnis aus dem Jahr 2014 mit 3.157 Mio. Euro um 2,9 Prozent. Im Segment „Bedarfsartikel und Zubehör“ blieb der Umsatz mit 953 Mio. Euro weitgehend stabil (minus 0,3 Prozent).

Umsatz mit Hundefutter steigt weiter – Feuchtfutter und Snacks treiben den Markt

Der Markt für Hundefutter erzielte 2015 ein deutliches Wachstum von 4,6 Prozent und behauptete sich mit einem Umsatz von 1.323 Mio. Euro im stationären Handel. Getrieben wurde das Wachstum insbesondere durch die Segmente „Feuchtfutter“ (415 Mio. Euro, plus 6,4 Prozent) und „Snacks“ (479 Mio. Euro, plus 5,7 Prozent).

Auch der Bereich „Trockenfutter“ setzte den Aufwärtstrend fort. In diesem Segment stiegen die Umsätze um 1,7 Prozent auf 429 Mio. Euro.

„Die starken Wachstumsraten bei Feuchtfutter und Snacks bestätigen wichtige Trends, die wir aktuell beobachten“, so Norbert Holthenrich, Präsident des Zentralverbands Zoologischer Fachbetriebe Deutschlands e.V. (ZZF).

„Zum einen setzen inzwischen auch immer mehr Hundehalter auf Mischfütterung mit Feucht- und Trockennahrung und fragen deshalb verstärkt Feuchtfutter in Einzelportionsgrößen stärker nach. Zum anderen hält die Nachfrage nach Snacks mit funktionalem Zusatznutzen sowie nach Belohnungsartikeln weiter an.“

Markt für Katzenfutter übertrifft erneut Vorjahresergebnis

Der Katzenfuttermarkt legte im Vergleich zu 2014 um 2,6 Prozent zu und erzielte im Fach- und Lebensmitteleinzelhandel einen Umsatz von 1.610 Mio. Euro. Dabei löste das Segment „Feuchtfutter“ den Bereich „Snacks“ als Wachstumstreiber ab: Der Umsatz mit Feuchtfutter stieg um 4,2 Prozent auf 1.075 Mio. Euro an, der Umsatz mit Snacks wuchs um 0,4 Prozent auf 239 Mio. Euro. Leichte Rückläufe musste hingegen der Bereich „Trockenfutter“ hinnehmen. Mit minus 1,0 Prozent und einem Umsatz von 296 Mio. Euro verlor das Segment jedoch deutlich weniger als noch im Jahr 2014.

„Der deutliche Zuwachs beim Feuchtfutter ist unserer Einschätzung nach unter anderem darauf zurückzuführen, dass Katzenhalter in diesem Bereich zunehmend zu Einzelportionsgrößen greifen“, sagt Georg Müller, Vorsitzender des Industrieverbands Heimtierbedarf (IVH) e.V. „Diesen Trend haben wir bereits im Vorjahr beobachtet und wir gehen davon aus, dass er weiter anhalten wird.“

Kleintierfutter nach wie vor drittstärkstes Futtersegment

Das Segment Kleintierfutter bleibt hinter Katzen- und Hundefutter drittstärkste Kraft bei den Futtermitteln. Gleichwohl musste der Bereich im Jahr 2015 in den klassischen Vertriebswegen Umsatzeinbußen von minus 4,0 Prozent auf 120 Mio. Euro hinnehmen.

Der Markt für Zierfischfutter konnte den Aufwärtstrend der beiden Vorjahre nicht fortsetzen (60 Mio. Euro, minus 3,2 Prozent) und die Umsätze im Bereich Ziervogelfutter blieben weiterhin rückläufig (44 Mio. Euro, minus 4,3 Prozent).

Bedarfsartikel und Zubehör weitgehend stabil

Nach einem deutlichen Umsatzplus im Jahr 2014 blieb der Gesamtumsatz im Markt für „Bedarfsartikel und Zubehör“ mit 953 Mio. Euro auch 2015 weitgehend stabil (minus 0,3 Prozent). Den größten Umsatzanteil hat dabei nach wie vor die Katzenstreu: 2015 wuchs das Segment im stationären Handel um 1,5 Prozent auf 269 Mio. Euro.

Das stärkste Wachstum innerhalb der Kategorie verzeichnete 2015 der Bereich Hundezubehör (171 Mio. Euro, plus 2,4 Prozent) und auch der Umsatz mit Katzenzubehör stieg deutlich an (185 Mio. Euro, plus 2,2 Prozent). Einbußen gab es hingegen bei Bedarfsartikeln und Zubehör für Kleintiere (105 Mio. Euro, minus 0,9 Prozent), Ziervögel (38 Mio. Euro, minus 2,6 Prozent) und Zierfische (185 Mio. Euro, minus 6,6 Prozent).

Vertriebswege: Fachhandel bleibt stärkster Absatzweg für Bedarfsartikel und Zubehör

Mit einem Umsatz von 767 Mio. Euro und einem Umsatzanteil von 80 Prozent blieb der Fachhandel auch im Jahr 2015 der wichtigste Absatzweg für Bedarfsartikel und Zubehör, während sich der Lebensmitteleinzelhandel (einschließlich Drogeriemärkten und Discountern) als der Hauptabsatzweg für Heimtier-Fertignahrung behauptete (Umsatz: 2.067 Mio. Euro, Umsatzanteil: 65 Prozent).

Online-Handel als relevanter Vertriebsweg bestätigt

Schätzungen von Experten aus Industrie und Handel bestätigen wie schon in den Vorjahren: Das Internet gewinnt auch für Heimtierprodukte zunehmend an Bedeutung. 2015 betrug das geschätzte Umsatzvolumen circa 450 Mio. Euro. Differenzierte, tierartenspezifische Daten zum Online-Markt sind derzeit noch nicht verfügbar.

Heimtierpopulation unverändert auf hohem Niveau

Im vergangenen Jahr lebten in Deutschland 30 Millionen Hunde, Katzen, Kleinsäuger und Vögel. Hinzu kamen zahlreiche Zierfische und Terrarientiere. Insgesamt gab es in 43 Prozent aller Haushalte in Deutschland Heimtiere.

58 Prozent aller Familien mit Kindern hatten ein Heimtier und 19 Prozent aller Haushalte mit Tieren besaßen mindestens zwei Heimtiere. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Erhebung, die IVH und ZZF beim Marktforschungsinstitut Skopos in Auftrag gegeben hatten.

Die Katze bleibt das Lieblingsheimtier der Deutschen

Die Katze ist Deutschlands Heimtier Nummer eins: Insgesamt leben 12,9 Mio. Samtpfoten in 22 Prozent der Haushalte in Deutschland. An zweiter Stelle folgen 7,9 Mio. Hunde in 16 Prozent der Haushalte, an Position drei 5,1 Mio. Kleintiere in 6 Prozent der Haushalte.

Die Zahl der Ziervögel betrug im Jahr 2015 4,2 Mio. in 3 Prozent der Haushalte. Zudem gab es im selben Zeitraum 2,0 Mio. Aquarien sowie 1,6 Mio. Gartenteiche mit Zierfischen in jeweils 4 Prozent der Haushalte in Deutschland. Des Weiteren wurden 700.000 Terrarien in einem Prozent der Haushalte ermittelt.

Mehr Heimtiere in Single- und Zweipersonenhaushalten

Im vergangenen Jahr zeichnete sich eine Entwicklung hin zur Heimtierhaltung in kleineren Haushalten ab: 29 Prozent der Heimtiere lebten in Einpersonenhaushalten (2014: 27 Prozent), 38 Prozent der Heimtiere in Zweipersonenhaushalten (2014: 36 Prozent).

Die übrigen 33 Prozent der Heimtiere wurden in Haushalten mit drei Personen und mehr gehalten.
Das Umsatzplus des Heimtiermarktes sowie die konstante Zahl der Heimtiere in Deutschland zeigen einmal mehr, dass die Liebe zu den tierischen Begleitern hierzulande nach wie vor ungebrochen ist.




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