Vielfalt ist Trumpf: Kongressprogramm zum 7. Leipziger Tierärztekongress 2014 steht
(03.09.2013) Von Antibiotikaresistenzen bis Zierfisch: Das Kongressprogramm zum 7. Leipziger Tierärztekongress (16. bis 18. Januar 2014) kann sich sehen lassen. Vorträge, Kurse und Workshops von der Biene bis zum Pferd ermöglichen Tierärzten Weiterbildung auf Top-Niveau.
Erstmals wird es zudem eine Säule zu Fischen geben. Die Auftaktveranstaltung verspricht spannende Diskussionen zu ethischen Grundsätzen in der modernen Nutztierhaltung. Organisiert wird das Kongressprogramm von der Veterinärmedizinischen Fakultät der Leipziger Universität und den sechs ostdeutschen Tierärztekammern.
Kongresspräsident Prof. Gotthold Gäbel freut sich, das druckfrische Kongressprogramm in den Händen zu halten: Die Arbeit hat sich gelohnt! Für den 7. Leipziger Tierärztekongress ist uns wieder gemeinsam mit zahlreichen engagierten Hochschullehrern, Forschern und den ostdeutschen Tierärztekammern gelungen, ein Programm auf die Beine zu stellen, das Seinesgleichen sucht.
Außerdem, so betont der Prodekan der Veterinärmedizinischen Fakultät und Leiter des Veterinär-Physiologischen Instituts an der Leipziger Universität, konnte die Qualität der Veranstaltung in den letzten Jahren weiter gesteigert und um neue Aspekte ergänzt werden.
Neben tierartorientierten Programmpunkten zu Pferd, Hund und Katze, Nutzgeflügel, Schwein, Wiederkäuern, Heimtieren, Bienen, Fischen oder Versuchstieren, gibt es erneut ein großes Angebot an Vorträgen zu übergreifenden Aufgaben von Tierärzten.
Dies geschieht sowohl durch die Schwerpunkte Veterinary Public Health und Arzneimittel/Toxikologie als auch durch unterschiedliche Workshops zu berufspolitischen Fragen, zu tierärztlichen Gutachten oder zu ethischen Aspekten der Tiermedizin.
Bereits zum 3. Mal in Folge findet die International Conference on Equine Reproductive Medicine (ICERM) auf dem Leipziger Messegelände statt. Der Spezialkongress für Pferdemediziner wird wieder Besucher aus über 20 Ländern nach Leipzig ziehen. Auf der Konferenz am 18. Januar 2014 geht es vor allem um die Zuchtoptimierung bei älteren Pferden.
Auftaktveranstaltung debattiert ethische Grundsätze
Den Tierarzt im Spannungsfeld zwischen Verbraucherschutz, Ökonomie und Ethik zeigt die Auftaktveranstaltung zur modernen Nutztierhaltung. Sie beleuchtet am 16. Januar 2014 Probleme und Lösungsansätze in diesem Bereich insbesondere aus tierärztlicher Perspektive.
Während hierzu von Seiten der Agrarwirtschaft schon vielfach Position bezogen worden sei, hätte die tierärztliche Sicht bislang zu wenig Berücksichtigung in der Öffentlichkeit gefunden, so Prof. Gotthold Gäbel. Auf der Agenda steht zum Beispiel die Frage, wie viel Tiergerechtigkeit in der Nutztierhaltung möglich ist und ob der Markt der Tierethik überhaupt eine Chance lässt? Auch der Wert von Lebensmittelsicherheit wird hier diskutiert.
Neu: Fische im Fokus
Erstmals widmet sich eine eigene Vortragsreihe den Fischen. Dr. Michael Pees, Mitarbeiter an der Klinik für Vögel und Reptilien der Veterinärmedizinischen Fakultät Leipzig und einer der Organisatoren erklärt dazu: Der Fischkonsum nimmt in Deutschland seit Jahren zu, und natürlich spielt in vielen Regionen die Aquakultur eine wichtige Rolle. Daneben werden auch zunehmend Zierfische in der tierärztlichen Praxis vorgestellt.
Trotzdem ist die Thematik der Fischkrankheiten bei den meisten Tagungen außen vor wir freuen uns, dass wir für den 7. Leipziger Tierärztekongress diesen speziellen Fokus in das Programm aufnehmen und damit das wissenschaftliche Angebot des Kongresses weiter ausweiten konnten.
In den vier Schwerpunkten am Freitag, 17. Januar 2014, geht es unter anderem um den Befall mit Parasiten, Vorkommen und Bekämpfung von Koiherpesviren bei Zierfischen und in der Teichwirtschaft, aktuelle Zierfischtrends aber auch Antibiotikaeinsatz in Aquakulturen oder Fragen der Lebensmittelsicherheit.
So geht beispielsweise Dr. Edda Bartelt vom Niedersächsischen Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (LAVES) aus Cuxhaven der Frage nach, was konkret bei der Vermarktung von Seafood zu beachten ist. Dr. Iris Lehmann vom Max-Rubner-Institut Hamburg widmet sich in ihrem Vortrag Pangasius, Barramundi & Co. der Qualität, Lebensmittelsicherheit und Authentizität neuer Fischarten.
Ganz Praxisnah: Kurse zum Leipziger Tierärztekongress
Neben dem umfangreichen Vortragsprogramm bietet die Veterinärmedizinische Fakultät Leipzig auch wieder zahlreiche Workshops und Kurse an. Insbesondere zu Hund und Katze, Pferden und Wiederkäuern steht ein großes Angebot zur Verfügung.
So können Veterinärmediziner beispielsweise einen Grundkurs zur Augenuntersuchung beim Pferd, zur Zahnextraktion bei der Katze oder zur Sonografie bei Rind, Schaf und Ziege buchen. Auch ein Kurs zur Aktualisierung der Röntgenfachkunde wird angeboten.
Zertifizierung und Anerkennung
Pro Kongresstag werden acht Stunden von der Akademie für Tierärztliche Fortbildung (ATF) anerkannt, bei der Nutzung der Dauerkarte sogar 24 Stunden. Die Zertifizierung nach § 7 (2) der Schweinehaltungshygieneverordnung wird bei Besuch des Schwerpunktes Schwein für drei Mal vier Stunden gewährt.
Bei diesen Veranstaltungen ist ein separates Einscannen des Tickets bei Eintritt in die Veranstaltung notwendig. Auch in Österreich und der Schweiz ist der Kongress zertifiziert. Tiermedizinische Fachangestellte können eine Anerkennung von sieben Fortbildungsstunden bei Besuch des Schwerpunktes Tiermedizinische Fachangestellte erhalten.
Das Kongressprogramm sowie der Online-Ticket-Shop stehen ab dem 3. September 2013 unter www.tieraerztekongress.de zur Verfügung. Hier kann ebenfalls die gedruckte Version des Kongressprogrammes kostenfrei bestellt werden.