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Deutschland

Die GGTM fordert: Reserveantibiotika für Nutztiere einschränken - Naturheilverfahren stärker nutzen

Die Entstehung und Verbreitung von resistenten Bakterien ist ein weltweites schwerwiegendes Gesundheitsproblem.

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Laut Europäischer Seuchenbehörde (ECDC) sterben in der EU jährlich 33.000 Menschen, weil Antibiotika nicht mehr wirken.

Jeder Einsatz von Antibiotika fördert die Entwicklung von Bakterien, die resistent gegen Antibiotika werden. Dieser an sich natürliche Prozess bedroht die Gesundheit von Mensch und Tier.

Wirksame Antibiotika müssen für schwere Infektionskrankheiten bei Menschen und Tieren erhalten bleiben. Bei Nutztieren entstehen resistente Bakterien durch übermäßigen Einsatz von Antibiotika in großen Mastställen. Es werden dabei ganze Gruppen von Tieren „metaphylaktisch“ behandelt, auch wenn nur wenige Tiere erkrankt sind.

Bei regelmäßiger Anwendung in Nutztierhaltungen gelangen resistente Bakterien über Ausscheidungen in die Umwelt oder landen über den Verzehr der Lebensmittel beim Menschen.

Auch bei der unüberlegten Anwendung von Antibiotika bei Haustieren können Resistenzprobleme auftreten.

Dr. Andreas Striezel, Leiter der Fachgruppe Nutztiere der GGTM, unterstreicht die Forderung der EU-Arzneimittelverordnung, dass antimikrobiell wirksame Arzneimittel nicht routinemäßig angewendet werden dürfen, um mangelhafte Hygiene oder unzulängliche Haltungsbedingungen auszugleichen.

„Der sinkende Antibiotikaverbrauch tierhaltender Betriebe in Deutschland zeigt, dass hier noch weiteres Einsparpotential ist“, betont der praktizierende Tierarzt.

Die WHO hat so genannte Reserveantibiotika definiert (HPCIA – Highest Priority Critically important antimicrobials). Diese sollen für die Anwendung am Menschen vorbehalten bleiben.

Die GGTM fordert

  • pro- und metaphylaktische Behandlungen bei Lebensmittel liefernden Tieren mit HPCIA vollständig zu verbieten, die Forschung nach geeigneten Alternativen und Präventionsmaßnahmen zu intensivieren und deren Anwendungen zu fördern.
  • dass Behandlungen von Einzeltieren mit allen Antibiotika erlaubt bleiben, wenn nachweislich keine andere Therapie möglich ist, um Leiden und Schmerzen zu verhindern.
  • die bevorzugte Förderung nicht-antibiotischer, z.B. pflanzlicher Tierarzneimittel in der Gesetzgebung.
  • den Erhalt eines breiten Spektrums pflanzlicher Ergänzungsfuttermittel.


Die aktuelle EU-Gesetzgebung zu Tierarzneimitteln und Futtermitteln wird beiden Aspekten nicht gerecht. Dabei verursachen gerade pflanzliche Präparate weder Resistenzentwicklungen bei Bakterien, noch bedenkliche Rückstände in Lebensmitteln und sind darüber hinaus in der Umwelt vollständig biologisch abbaubar.

Die GGTM ist eine Fachgesellschaft mit mehr als 700 naturheilkundlich arbeitenden Tierärztinnen und Tierärzten im deutschsprachigen Raum. Sie engagiert sich für artgerechte Haltung, angepasste Fütterung, konsequente Hygiene und bietet nicht-antibiotische Therapiekonzepte an. Sie leistet damit einen wichtigen Beitrag zum One Health-Ansatz.

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