VIER PFOTEN zum Wolf in Oberbayern

(25.10.2010) Zur Zeit sorgt ein in Oberbayern gesichteter Wolf für Aufregung. Die Tierschutzorganisation VIER PFOTEN plädiert dafür, die Koexistenz von Mensch und Wolf sicherzustellen.

"Der bestehende Managementplan für Wölfe in Bayern bietet dafür eine gute Grundlage", erklärt Thomas Pietsch, Wildtierexperte bei VIER PFOTEN.

VIER PFOTEN begrüßt die langsame Rückkehr der Wölfe nach Deutschland. Es ist zu erwarten, dass weitere Tiere vor allem aus Populationen südlich der Alpen nach Bayern wandern werden. Wölfe sind in Europa streng geschützt und viele Länder bemühen sich, ein konfliktarmes Nebeneinander von Wolf und Mensch zu erreichen.

Wie aktuell in Oberbayern entstehen Probleme oft, wenn Nutztiere wie Schafe oder Ziegen von Wölfen gerissen werden. Deshalb betont VIER PFOTEN die zentrale Bedeutung des Herdenschutzes für das Wolfsmanagement. Die Nutztiere können durch Behirtung, Schutzhunde und spezielle Zäune geschützt werden.

In Bayern können sich Tierhalter hierzu von Spezialisten fachlich beraten lassen. "Eine Intensivierung des Herdenschutzes im kommenden Frühjahr wäre sehr zu begrüßen. Dabei sollte auch geprüft werden, ob die Maßnahmen finanziell besser gefördert werden müssen", sagt Pietsch.

Die erwartete Zuwanderung weiterer Wölfe macht deutlich, dass Umsiedlungen oder gar Abschüsse der streng geschützten Tiere keine Lösung sind. "Der Schlüssel zum Umgang mit dem Wolf sind Prävention und Aufklärung unter Einbindung aller Interessengruppen".

Im ostdeutschen Lausitzer Wolfsgebiet haben sich bereits mehrere Wolfsrudel etabliert. Die Koexistenz zwischen Mensch und Wolf wird hier ebenfalls durch Aufklärungsarbeit und Schadensmanagement gewährleistet. Das Märchen vom bösen, gefährlichen Wolf ist wissenschaftlich längst widerlegt. Für Menschen stellen Wölfe keine ernsthafte Gefahr dar. Die Tiere bemerken Menschen frühzeitig und suchen das Weite.

Weitere Meldungen

Vaterrüde des Barnimer Heide-Rudels; Bildquelle: HNEE

Zwei neue Wolfsrudel im Landkreis Barnim

Die Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde (HNEE) untersucht seit einem Jahr die Wolfspopulation im Landkreis Barnim
Weiterlesen

Eifel-Wolf; Bildquelle: Jörg Adrian, ZFMK

Der Eifel-Wolf im Museum Koenig in Bonn: trauriger Zeuge der lokalen Ausrottung einer Art

Während die Wiederansiedlung des Wolfs kritisch und präzise beobachtet und dokumentiert wird, sind Zeugnisse seiner Ausrottung in Deutschland vor etwa 150 Jahren selten
Weiterlesen

Bundesamt für Naturschutz (BfN)

Aktuelle Zahlen: 60 Wolfsrudel in Deutschland

Aktuell sind in Deutschland 60 Wolfsrudel bestätigt. Das geht aus einer neuen Erhebung des Bundesamtes für Naturschutz (BfN) und der Dokumentations- und Beratungsstelle des Bundes zum Wolf (DBBW) hervor
Weiterlesen

Verbände veröffentlichen gemeinsames Eckpunktepapier

Verbände veröffentlichen gemeinsames Eckpunktepapier "Weidetierhaltung und Wolf in Deutschland"

Der Wolf ist zurück in Deutschland und stellt die Weidetierhaltung vor Herausforderungen
Weiterlesen

NABU

Wolf in Baden-Württemberg illegal erschossen

Der am 8. Juli 2017 im Schluchsee (Schwarzwald) tot aufgefundene Wolfsrüde wurde nachweislich erschossen. Dies ergab die Obduktion durch das Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung (IZW) in Berlin
Weiterlesen

Wolf (Canis lupus) in der Lausitz zwischen Brandenburg und Sachsen; Bildquelle: Heiko Anders; www.andersfotografiert.com

Der Wolf ist zurück

Leibniz-IZW und Tierärztekammer Berlin informieren gemeinsam über den Rückkehrer auf der Internationalen Grünen Woche 2017
Weiterlesen

NABU

Erneut Verdacht auf illegale Wolfstötung in Deutschland

Am 25. September 2016 wurde auf einer Weide bei Köhlen, Landkreis Cuxhaven, Niedersachsen, ein Tier gefunden, bei dem es sich nach Einschätzung des niedersächsischen Umweltministeriums um einen erschossenen Wolf handeln soll
Weiterlesen

Bundesamt für Naturschutz

Neues Wolfs-Beratungszentrum des Bundes soll Landesbehörden unterstützen

Die Rückkehr der Wölfe nach Deutschland stellt Bundes- und Landesbehörden vor Aufgaben, die einer bundesweiten Koordination bedürfen
Weiterlesen