Projekt zur Verbesserung der Tiergesundheit bei Schweinen startet
(13.09.2010) Der Westfälisch-Lippische Landwirtschaftsverband (WLV) und weitere Partner aus der Schweinebranche starteten am 13.9.2010 ein Projekt mit dem Titel Gesunde Tiere gesunde Lebensmittel.
Im Rahmen der Auftaktveranstaltung in Münster sagte WLV-Vizepräsident Karl-Heinz Schulze zur Wiesch, dass im Mittelpunkt des Kooperationsprojekts, das vom Land NRW und der Europäischen Union gefördert wird, die Verbesserung der Tiergesundheit bei Sauen, Ferkeln und Mastschweinen stehe.
Wir wollen das Lebensmittel Fleisch noch sicherer machen, beispielsweise im Hinblick auf Krankheiten, die von Tieren auf Menschen übertragbar sind. Wir stellen uns mit diesem Projekt aber auch der sich verschärfenden Diskussion um die Resistenzproblematik im Zusammenhang mit dem Einsatz von Antibiotika.
Es wurden ausschließlich Projektpartner mit ins Boot genommen, die unmittelbaren Bezug zur landwirtschaftlichen Praxis haben. Es sind dies der Schweinegesundheitsdienst der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen, die Beratungsorganisation Erzeugerring Westfalen, die Genossenschaft zur Förderung der Schweinehaltung eG, die IQ-Agrar Service GmbH sowie die beiden großen westfälischen Schlachtunternehmen Westfleisch und Tönnies Fleisch.
Koordiniert und fachlich begleitet wird das Projekt durch die Fachhochschule Südwestfalen in Soest und den WLV. Die Tierseuchenkasse NRW und die Tierärztliche Hochschule Hannover unterstützen das Vorhaben.
Für das Projekt wurden insgesamt 60 Ferkelerzeuger und Schweinemastbetriebe angesprochen, die alle ohne zu zögern zugesagt haben. Selbstverständlich sind auch die Hoftierärzte der beteiligten Betriebe in das Projekt mit eingebunden.
Der größte Teil der Schweine wird mittels elektronischer Ohrmarken gekennzeichnet werden, um exakte Aussagen über die Wirkung von Medikamenten und den Verlauf von Krankheiten zu erhalten. Die konsequente Diagnose der Tiergesundheit wird durch regelmäßige Untersuchungen in den landwirtschaftlichen Betrieben und auf den Schlachthöfen sichergestellt.
Herr Schulze zur Wiesch betont, dass nach Projektende in etwa drei Jahren ein umfassendes Tiergesundheitssystem entwickelt sein wird, dem sich alle Schweine haltenden Betriebe anschließen können.
Wir gehen davon aus, dass durch das Projekt der Gesundheitsstatus verbessert und der Medikamenteneinsatz verringert werden kann, so der WLV-Vizepräsident. Unterm Strich werde dadurch die Produktqualität des erzeugten Fleisches verbessert und damit auch die Stellung der nordrhein-westfälischen Veredlungswirtschaft am Schweinemarkt.