Forschung an resistenten Bakterien in Nutztieren
Vorläufige Ergebnisse aus dem Forschungsverbund RESET zeigen, daß häufig phänotypisch ESBL-verdächtige Mikroorganismen isoliert werden können.
Im Rahmen des Verbundprojektes RESET werden gegenwärtig von verschiedenen Kooperationspartnern (Freie Universität (FU) Berlin, Stiftung Tierärztliche Hochschule (TiHo) Hannover und Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR)) umfangreiche und aufwändige Querschnittsstudien und Longitudinalstudien sowie weiterführende Untersuchungen durchgeführt, bei denen der Nachweis und die vertiefte wissenschaftliche Analyse zum Auftreten spezieller Resistenzen bei Enterobakterien durchgeführt werden.
Hierbei werden sehr selektive Verfahren eingesetzt, um sogenannte ESBL-bildende Erreger in Nutztierhaltungen nachzuweisen.
Die gewonnenen ESBL-verdächtigen Isolate werden anschließend einer molekularbiologischen Bestätigung sowie weiterführenden Untersuchungen unterzogen. Der Forschungsverbund, an dem Forschergruppen aus Tier- und Humanmedizin sowie Mikrobiologie, Pharmakologie und Epidemiologie mitwirken, wird aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung finanziert.
Vorläufige Ergebnisse zeigen, daß in den untersuchten Betrieben (Schwein, Milchrind, Mastrind, Broiler) häufig phänotypisch ESBL-verdächtige Mikroorganismen isoliert werden können.
So wurden im Rahmen von Querschnittsstudien seitens der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover bislang 54 Bestände (Schwein, Milchrind, Mastrind, Broiler) auf das Vorkommen von ESBLs untersucht (Stand: 9.11.2011). In den meisten bisher untersuchten Beständen wurden ESBL-verdächtige E. coli isoliert.
In Longitudinalstudien durch die Freie Universität Berlin wurden bisher 48 Schweine- und Masthähnchenbestände auf ESBL-verdächtige Mikroorganismen hin untersucht und acht ausgewählte Betriebe anschließend mehrfach hintereinander beprobt.
Bisher konnten ESBL-verdächtige Enterobakterien regelmäßig im Stall (Masthähnchen, Mastschweine) sowie auf dem Boden der Stallumgebung und der Gülle nachgewiesen werden.
Bei der weiterführenden Charakterisierung mit molekularbiologischen Methoden im BfR von bisher 58 E. coli Isolaten mit einer Cefotaxim-Resistenz (Wachstum bei >= 1 µg/ ml Cefotaxim) konnte der ESBL-Verdacht bestätigt werden. Zusammenfassend zeigen die bisherigen Ergebnisse, dass mehrere Beta-Laktamase-Varianten (und die kodierenden Gene), die auch beim Menschen vorkommen können, in E. coli-Isolaten von Rind, Schwein und Geflügel in Deutschland verbreitet sind.
Die hier beobachteten hohen Nachweisraten wurden bisher in Deutschland nicht berichtet. Alle drei Studien sind noch nicht abgeschlossen; es werden noch weitere Betriebe untersucht, um eine verallgemeinerbare Aussage zu erhalten. Wenn alle Ergebnisse vorliegen, werden sich die Forscher auf die Suche nach den Ursachen und möglichen Reduktionsstrategien begeben.
Kernpunkt der Auswertungen wird eine systematische Risikobewertung durch die wissenschaftliche Betrachtung sämtlicher im Verbund generierter Informationen sein.
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