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Luchsauswilderung 2024
Alexander Sommer
Deutschland

Artenschutzprojekt Luchs Thüringen: Erfolgreiche Auswilderung weiterer Luchse im Thüringer Wald

Im Rahmen des Artenschutzprojekts "Luchs Thüringen - Europas Luchse vernetzen" wurden heute zwei weitere Luchse erfolgreich im mittleren Thüringer Wald ausgewildert.

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Die jungen Luchse Vreni und Kilian folgen damit den Spuren von Frieda und Viorel, die bereits im Mai 2024 in dieser Region angesiedelt wurden. Im südlichen Thüringer Wald wurde zudem kürzlich eine Luchsin mit Jungtieren von einer Wildkamera aufgenommen.

Der unerwartete Luchsnachwuchs ist die erste nachgewiesene Luchs-Reproduktion im Thüringer Wald seit über 150 Jahren und eine freudige Überraschung für das gesamte Projektteam. Gemeinsam mit ihren ausgewilderten Artgenossen legen die jungen Luchse einen ersten Grundstein für ein langfristig stabiles Luchsvorkommen im Thüringer Wald.

Dazu erklärt der Thüringer Umweltminister Bernhard Stengele (heute vor Ort von Umweltstaatsekretär Dr. Burkhard Vogel vertreten): "Ich bin froh über jeden Fortschritt dieses wegweisenden europäischen Projektes - sowohl über die weitere Auswilderung als auch über den ersten Luchsnachwuchs im Thüringer Wald.

Unserem gemeinsamen Ziel einer gut vernetzten Luchspopulationen in Deutschland und Mitteleuropa kommen wir Schritt für Schritt näher mit einer stabilen Luchspopulation im Thüringer Wald.

Luchsauswilderung
Luchsauswilderung
Alexander Sommer

Luchsin Vreni, geboren im Frühjahr 2023 im Schweizer Tierpark Langenberg, und Kuder (männlicher Luchs) Kilian, aus dem Zoo Nürnberg, stammen aus dem Erhaltungszuchtprogramm des Karpatenluchses der European Association for Zoos and Aquaria (EAZA).

Sie wuchsen in großen, naturnahen Gehegen auf. Im April 2024 kamen die Tiere im BUND-Wildkatzendorf Hütscheroda an und bezogen zunächst ein eigens für die Auswilderung von Luchsen errichtetes Gehege. Hier wurden sie auf ein Leben in der freien Wildbahn vorbereitet und ihr Verhalten gründlich beobachtet.

"Beide Luchse zeigten von Anfang an eine ausgeprägte Scheu vor Menschen", erklärt Dr. Max Boxleitner, Luchsexperte des WWF Deutschland. "Nach positiver Beurteilung durch ein Expertengremium, wurden sie Anfang August mit GPS-Halsbandsendern ausgestattet und in unser Auswilderungsgehege im Thüringer Wald überführt. Die Daten der Halsbandsender helfen uns, das Raumnutzungsverhalten der Tiere in freier Wildbahn zu überwachen."

Die im Mai 2024 ausgewilderten Luchse Frieda und Viorel haben sich in ihrer neuen Umgebung gut eingelebt. Die GPS-Daten ihrer Halsbandsender zeigen, dass Frieda hauptsächlich in der Nähe von Oberhof unterwegs ist, während Viorel bereits größere Wanderungen unternommen hat und dabei sogar bis in den Frankenwald vorgedrungen ist.

"Beide Luchse erweisen sich als geschickte Jäger. Mithilfe der GPS-Daten konnten wir bereits mehrfach von den Luchsen erlegte Beutetiere im Gelände aufspüren", erklärt Dr. Markus Port, Naturschutzbiologe beim BUND Thüringen und an der Universität Göttingen.

Viorel dürfte im südlichen Thüringer Wald bereits Kontakt zu anderen Luchsen gehabt haben. "Die Daten unserer Fotofallen, die wir seit Herbst 2023 in Südthüringen aufgestellt haben, lassen darauf schließen, dass im Grenzgebiet zu Bayern mindestens drei verschiedene Luchse beheimatet sind", ergänzt Port. Aus diesem Bereich stammt auch die Aufnahme der Luchsin mit den Jungtieren, die dem Forstamt Schönbrunn Mitte August zugespielt wurde.

"Die unerwartete Luchsreproduktion freut uns sehr!", sagt Jürgen Boddenberg, Leiter des Sachgebietes Waldnaturschutz bei ThüringenForst. 

"Sie zeigt, dass unsere Wälder dem Luchs einen hervorragenden Lebensraum bieten. Und belegt, dass der Zeitpunkt unseres Projektes gut gewählt ist, um die zaghaften Anfänge des thüringisch-bayerischen Luchsvorkommens durch gezielte Auswilderung zu unterstützen." Die Herkunft der Luchsin ist derzeit noch nicht bekannt.

Vermutlich ist sie über den Frankenwald in den Thüringer Wald eingewandert. In den Jahren 2016-2018 wurden zwei verwaiste Jungluchse aus dem Bayerischen Wald in den nordbayerischen Steinwald umgesiedelt, und haben sich dort erfolgreich fortgepflanzt.

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