
Illegaler Heimtierhandel: Zahlen aus 2024 unterstreichen Handlungsbedarf
Die aktuelle Auswertung des Bundesamts für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit zeigt: Der illegale Handel mit Heimtieren bleibt auch 2024 ein ernstzunehmendes Problem. Besonders betroffen sind junge Hunde – mit Konsequenzen für Tiergesundheit, Tierschutz und Seuchenvorsorge.
Die jüngste Analyse des BVL auf Grundlage der Meldungen aller Bundesländer dokumentiert für das Jahr 2024 insgesamt 177 gemeldete Verdachtsfälle illegaler Heimtierverbringung. Dabei waren 1.318 Tiere betroffen – mehrheitlich Hunde, insbesondere Welpen. In nahezu allen Fällen wurden die Tiere über Online-Plattformen angeboten und aus osteuropäischen Staaten nach Deutschland verbracht.
Neben tierschutzrechtlichen Problemen stehen vor allem veterinärmedizinische Aspekte im Fokus. Besonders häufig treten Verstöße gegen die Tollwut-Impfvorgaben auf, etwa durch fehlende oder manipulierte Ausweise oder zu junge Tiere zum Zeitpunkt der Einreise.
Diese Defizite bergen nicht nur gesundheitliche Risiken für die Tiere selbst, sondern auch für die öffentliche Gesundheit. Häufigste Auffälligkeiten: fehlende Tollwutimpfung, gefälschte Heimtierausweise und ein zu junges Alter der Tiere bei Einreise.
Auffällig ist, dass trotz intensiverer Kontrollen und Öffentlichkeitsarbeit die Fallzahlen im Vergleich zu den Vorjahren nicht zurückgegangen sind. Der illegale Handel bleibt damit auf hohem Niveau stabil – mit anhaltend hohem Aufwand für Vollzugsbehörden und Tierärzteschaft.

Tierärztliche Verantwortung und systemische Schwachstellen
Tierärztinnen und Tierärzte sind in vielen Fällen erste Ansprechpartner, wenn illegale Welpen in Praxen vorgestellt werden. Neben der klinischen Versorgung übernehmen sie auch eine wichtige Rolle bei der Identifikation gefälschter Dokumente, der Einschätzung des Impfstatus und der Meldung an die zuständigen Behörden. Die aktuelle Auswertung verdeutlicht, dass eine strukturierte Zusammenarbeit zwischen Praxis, Veterinärämtern und Zoll weiterhin unerlässlich ist.
Darüber hinaus betont das BVL die Notwendigkeit, auch Tierhaltende gezielter zu sensibilisieren. Die unkritische Nachfrage nach vermeintlich günstigen Tieren aus dem Ausland befeuert den Markt.
Das Internet ermöglicht es Händlern, Identitäten, Herkunft und Gesundheitsstatus der Tiere zu verschleiern – mit Folgen, die letztlich häufig im Behandlungszimmer landen.
Der Bericht „Illegaler Heimtierhandel und seine Auswirkungen auf deutsche Tierheime – Auswertung bekannt gewordener Fälle aus dem Jahr 2024“ fasst es prägnant zusammen: „ Die Bekämpfung des illegalen Welpenhandels stellt weiterhin eine wichtige Aufgabe dar, an der alle beteiligten Akteurinnen und Akteure mitwirken müssen.“
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