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Goldschakal
Вых Пыхманн via Wikipedia Commons
Deutschland

In zehn Jahren hat sich der Goldschakal in Deutschland etabliert

Der Internationale Tag der Schakale am 19. April ist ein noch junger Jahrestag: Erst 2023 von der BOKU University Wien ins Leben gerufen, soll er auf die zunehmende Ausbreitung des Goldschakals in Europa aufmerksam machen – und helfen, neue wissenschaftliche Erkenntnisse zum scheuen Hundeverwandten bekannt zu machen.

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Obwohl der Goldschakal bereits seit Jahrzehnten auch in Deutschland auftaucht, wissen Forscher noch immer wenig über seine Verbreitung und sein Wanderverhalten. Die ersten Tiere kamen vom Balkan sowie aus Polen und Tschechien nach Deutschland.

Der erste dokumentierte Nachweis eines Goldschakals in Deutschland stammt aus dem Jahr 1997 – damals wurde ein Tier in Brandenburg gesichtet. Inzwischen gibt es Nachweise aus allen deutschen Bundesländern bis auf Rheinland-Pfalz, Saarland, Berlin, Bremen und Hamburg, mit steigender Tendenz bei der Anzahl der Nachweise. 

Die meisten Nachweise kamen bislang aus Baden-Württemberg. Hier gibt es seit 2021 jedes Jahr Nachwuchs. Und in Niedersachsen konnte 2022 im Landkreis Uelzen erstmals Schakal-Nachwuchs bestätigt werden.

Die Entwicklung ist eindeutig: Der Goldschakal ist in Deutschland auf dem Vormarsch – und in rund zehn Jahren wird er sich bei uns fest etabliert haben, schätzen Experten. Wie viele Tiere bereits hierzulande unterwegs sind, lässt sich allerdings schwer sagen. Dazu zeigen sich die goldbraunen Wildhunde viel zu selten. 

Sie sind fast immer in der Dämmerung unterwegs und sehr scheu. Nachweise gelingen in der Regel über Fotofallen oder genetische Spuren, manche Tiere gelangen aber auch in die Statistiken der Forscher, weil sie dem Straßenverkehr zum Opfer fallen.

Der 19. April als Tag des Goldschakals ist bewusst gewählt, weil die Fähen von Ende April bis in den Mai hinein ihren Nachwuchs zur Welt bringen – oft bis zu fünf Welpen pro Wurf. Die gelb-grau-gefärbten Jungen liegen gut versteckt im Unterholz, im Dickicht oder in Erdhöhlen und werden rund sechs Wochen lang gesäugt. 

Dann brechen wie bei allen Hundeartigen die spitzen Milchzähne durchs Zahnfleisch und die Kleinen folgen neugierig und verspielt ihrer Mutter auf deren Beutezüge. Goldschakale leben in sozialen Familienverbänden. 

Die Jungtiere bleiben oft bis zum nächsten Frühjahr bei den Eltern – manchmal sogar noch länger, um bei der Aufzucht der nächsten Generation zu helfen.

„Schakale sind, ähnlich wie Füchse, Opportunisten bei der Nahrungssuche – sie nehmen sich, was gerade verfügbar ist“, sagt Prof. Dr. Klaus Hackländer, Wildtierbiologe und Vorstand der Deutschen Wildtier Stiftung.

Mäuse, Amphibien, Insekten, Aas, Fallwild, aber auch Pflanzliches wie Mais und Beeren stehen auf ihrem Speiseplan. Auch Schafsrisse durch Goldschakale sind schon vorgekommen. 

„Durch ihre Flexibilität in der Nahrungswahl und ihre Anpassungsfähigkeit an unterschiedliche Lebensräume finden die Schakale so gut wie überall ein passendes Revier“, sagt Hackländer. 

Und so sind selbst Siedlungsräume für die Wildhunde attraktiv, wenn es dort Futter wie Abfälle oder Kleintiere gibt und ein Tagesunterschlupf in der Nähe ist.

Für den Menschen stellt der Goldschakal keine direkte Gefahr dar. Für manche Wildtiere könnte es allerdings bedrohlich werden, wenn die Anzahl der Rudel zunimmt: „Für den lokalen Bestand bedrohter Bodenbrüter wie Rebhuhn oder Kiebitz könnte der Goldschakal zum Problem werden, da er die Gelege dieser Arten frisst, die ohnehin bereits unter hohem Druck stehen“, sagt der Wildtierbiologe Hackländer. 

Der Goldschakal selbst ist im Anhang V der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie (FFH-Richtlinie) gelistet sowie national nach Bundesartenschutzverordnung und Bundesnaturschutzgesetz besonders geschützt.

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