VET-MAGAZIN logo
Studie widerspricht umstrittener These zur Lebensraumfragmentierung
Wolkenkratzer via Wikimedia Commons
Strategische Partnerwahl bei Guinea-Pavianen
Tessa Frank/Deutsches Primatenzentrum GmbH
Strategische Partnerwahl bei Guinea-Pavianen
Wie Zebrafische Herzmuskelzellen regenerieren
Elvira Eberhardt/Uni Ulm
Lebensräume für Fischnachwuchs am Niederrhein
Michel Roggo
Komplexe Evolution: Fortgeschrittene kognitive Fähigkeiten bei Vögeln
Kolossos via Wikimedia Commons
Auswirkungen von Pflanzenschutzmitteln auf Tiere viel tiefgreifender als angenommen
Stefan Meyer
Illegale Tötung ist größte Bedrohung für Luchse
Thomas Hulik - stock.adobe.com
Fledermäuse spielen in Südostasien Schlüsselrolle bei der Bekämpfung von Reisschädlingen
Fledermäuse spielen in Südostasien
Feuersalamander
Fachstelle Waldnaturschutz Oberfranken/Andreas Schmitt
Deutschland

Wie Waldbesitzer und Förster dem Feuersalamander helfen können

Kürzlich konnten Staatsministerin Michaela Kaniber und LWF Präsident Dr. Peter Pröbstle bereits beim Nürnberger Reichswaldfest das neu veröffentlichte Merkblatt zum Feuersalamander präsentieren.

. . .

Von den neunzehn in Bayern heimischen Amphibienarten ist der Feuersalamander am engsten an den Wald gebunden. Sein Lebensraum sind strukturreiche Laubwälder mit intakten Quellbächen. Seit einigen Jahren wird dieser Lurch von einer sehr ernst zu nehmenden eingeschleppten Pilzinfektion bedroht.

Waldbesitzer und Förster können durch eine rücksichtsvolle Waldbewirtschaftung gute Lebensraumbedingungen für die Art schaffen und damit die Voraussetzungen verbessern, stabile und gesunde Populationen zu bewahren.

„Und im Wald schallts lange noch: Salamander lebe hoch!“ - manch einer wird sich erinnern, … so endete jedes bestandene Abenteuer in den berühmten Bildgeschichten mit „Lurchi“ dem Feuersalamander! Und der Feuersalamander (Salamandra salamandra) ist wirklich eine imposante Erscheinung! 

Mit seiner schwarzglänzenden, gelb gemusterten Haut und einer Länge von bis zu 20 Zentimetern ist dieser Lurch so auffällig, dass auch Laien ihn sofort erkennen. Weniger verbreitet ist jedoch das Wissen über seine Lebensraumansprüche oder die Gefährdungen, denen er ausgesetzt ist.

Anders als viele Menschen vermuten, sind erwachsene Tiere nicht auf Gewässer sondern nur auf hohe Luftfeuchtigkeit angewiesen. Umso wichtiger sind in ihrem Landlebensraum eine Vielzahl an Strukturen am Waldboden. Liegendes Totholz, Reisighaufen, Baumstümpfe, Kleinsäugergänge sowie Nischen in Felsen und Blockhalden werden als Tagesverstecke und Überwinterungsquartiere genutzt.

Für die Salamanderlarven dagegen sind Gewässer unabdingbar. Sie entwickeln sich hauptsächlich in Kleingewässern, in Quellbachbereichen und strömungsberuhigten, kühlen und fischfreien Flachwasserzonen in Bachoberläufen oder Quellzonen. 

Eine Besonderheit in der Amphibienwelt: Das Salamanderweibchen setzt keinen Laich ins Wasser ab, sondern lebende Larven. Nach einer viermonatigen Entwicklungszeit verlassen fertig entwickelte „Minisalamander“ für immer das Gewässer.

Der Feuersalamander gehört in Bayern zu den eher selteneren Arten. Lokal sind sogar Bestandesrückgänge zu beobachten. Die größte Sorge bereitet aber aktuell ein eingeschleppter aggressiver Hautpilz, der bereits wenige Tage nach der Infektion zum Tod des Schwanzlurches führt.

Seit 2020 ist der Erreger Batrachochytrium salamandrivorans – kurz “Bsal” oder “Salamanderfresserpilz” genannt – in Bayern an drei Standorten nachgewiesen. Wirksame Gegenmaßnahmen im Freiland zur Bekämpfung der Krankheit bzw. des Pilzes sind bis heute nicht bekannt. Eine wichtige Maßnahme zur Erhaltung der Salamanderpopulationen ist daher die Optimierung der Lebensraumbedingungen um die Widerstandsfähigkeit des Lurchs zu erhöhen.

Die Bayerische Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft hat deshalb in Zusammenarbeit mit dem Bund Naturschutz (BN), dem Landesbund für Vogel- und Naturschutz (LBV) sowie dem Landesverband für Amphibien- und Reptilienschutz in Bayern (LARS) die wichtigsten Informationen über den Waldlurch in einem Merkblatt zusammengestellt.

Darin werden nicht nur die Biologie und die Ökologie des Feuersalamanders und seine Lebensraumansprüche beschrieben. Es wird auch die Problematik der Pilzinfektion dargestellt sowie eine Vielzahl an möglichen Maßnahmen vorgestellt, wie Wälder, Feuersalamanderfreundlich bewirtschaftet und gestaltet werden können.

. . .

Weitere Meldungen

Feuersalamander-Nachwuchs vor der Auswilderung
NÖ Museum Betriebs GmbH, Andreas Giesswein
Um Feuersalamander besser zu schützen, sammeln Forschende nun über die webbasierte Software Amphibian and Reptile Wildbook Daten zur Population. Foto: Universität Bielefeld/O. Krüger
Universität Bielefeld/O. Krüger
Prof. Dr. Hans-Peter Ziemek, Prof. Dr. Thomas Schmid, Prof. Dr. Joybrato Mukherjee und Prof. Dr. Michael Lierz (v.l.) bei der Übergabe des Bewilligungsbescheids.
JLU-Pressestelle / Katrina Friese
Feuersalamander
DGHT/Kwet

die neuesten Meldungen

. . .

Firmennews

Teile diesen Bericht auf:

Werbung via Google
Werbung via Google

Buchtipps Buchtipps Buchtipps

Queer: Sex und Geschlecht in der Welt der Tiere und Pflanzen
Queer: Sex und Geschlecht in der…
(13. Mär 2025) Josh L. Davis ist ist Mitarbeiter des Natural…
13 Frauen. Aus der Geschichte des…
(07. Mär 2025) Dieses Buch macht die Geschichten von Frauen sichtbar…
Wildtierfindlinge in der Tierarztpraxis
(28. Feb 2025) Grundlagen der Wildtierhilfe, praktische Anwendung, tierärztliche Versorgung -…
Der Erfindergeist der Tiere
(17. Feb 2025) Werkzeuge, Ideen und Innovationen. Faszinierende Einblicke in tierische…
Meine Patienten laufen Trab
(11. Feb 2025) Unterwegs als Pferdeärztin auf dem Land - von…
Die Rückkehr der großen Pflanzenfresser
(07. Feb 2025) Konfliktfeld oder Chance für den Artenschutz? - herausgegeben…

Internationale Veranstaltungen Int. Veranstaltungen Internationale Veranstaltungen

EVECC-Kongress 2025
EVECC-Kongress 2025
(01. Mär 2025) Der 22. European Veterinary Emergency and Critical Care…
FECAVA EuroCongress 2025 in Antwerpen
(17. Feb 2025) FECAVA lädt Sie vom 3. bis 6. September…
Yaboumba Weltkongress 2025
(17. Feb 2025) Der XV. Internationale Kongress für Medizin und Chirurgie…
Webinar zum World Veterinary Dermatology Day…
(13. Jan 2025) Die World Association for Veterinary Dermatology lädt am…
Hill's Global Symposium 2024
(20. Okt 2024) Hosted by Hill's Pet Nutrition on Oct. 24-25…
7. Kroatischer Veterinärkongress 2024
(22. Jul 2024) Der diesjährige Kroatische Veterinärkongress wird vom 24. bis…

Preise und Stipendien Preise und Stipendien Preise und Stipendien

Bewerbungsfrist für den IGN-Forschungspreis für artgemäße Nutztierhaltung endet am 1. April 2025
Thomas Zimmel/VET-MAGAZIN
Bewerbungsfrist für den IGN-Forschungspreis für artgemäße…
(13. Mär 2025) Der Forschungspreis der Internationalen Gesellschaft für Nutztierhaltung (IGN)…
Felix Wankel Tierschutz-Forschungspreis geht an Studienteam…
(10. Mär 2025) Alle zwei Jahre zeichnet die Tierärztliche Fakultät der…
Ausschreibung des Herbert-Stiller-Förderpreis für tierfreie Forschung
(06. Mär 2025) Ärzte gegen Tierversuche fördert tierversuchsfreie Forschungsvorhaben mit 20.000…
Raubtiere vs. Bauern: Ceva Wildlife Research…
(03. Mär 2025) Der Ceva Wildlife Research Fund unterstützt ein Projekt…
MSD und die FVE fördern 34…
(07. Feb 2025) MSD Tiergesundheit und der Europäische Tierärzteverband (FVE) zeichnen…
ABCD & Boehringer Ingelheim laden zur…
(20. Jan 2025) Das European Advisory Board on Cat Diseases (ABCD)…