Fortbildungsveranstaltung zu epidemiologische Ermittlungen im Tierseuchenfall
In der Tierseuchenbekämpfung müssen auf Grundlage epidemiologischer Erkenntnisse schnell Entscheidungen getroffen werden. Damit insbesondere im Krisenfall entsprechend qualifiziertes Personal zur Verfügung steht, veranstalten Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen seit 2009 die gemeinsame Fortbildungsreihe „Durchführung epidemiologischer Ermittlungen".
Bereits zum sechsten Mal treffen sich ca. 60 Amtstierärzte aus dem gesamten Bundesgebiet am 19. und 20. Februar in der Katholischen Akademie in Stapelfeld, diesmal mit dem Themenschwerpunkt „Maul- und Klauenseuche (MKS)".
Dabei geben renommierte Experten der Europäischen MKS-Bekämpfungskommission (European Commission for the control of Foot-and-Mouth disease (EuFMD) der FAO), des Friedrich Loeffler Instituts (FLI), der Universität Vechta und des Niedersächsischen Landesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (LAVES) intensive Einblicke in epidemiologisch relevante Aspekte der MKS.
Im Falle einer Tierseuche können dann, durch diese Fortbildungsreihe geschulte Experten die betroffenen Behörden vor Ort unterstützen und bei den epidemiologischen Ermittlungen nach vereinbarten Standards einheitlich vorgehen.
Epidemiologische Erkenntnisse sind wichtige Grundlagen für Entscheidungen im Tierseuchenkrisenfall. Tierärztliches Spezialwissen bei der Durchführung der Datenerhebung, insbesondere aber bei der Interpretation, Aufbereitung und Weitergabe der erhaltenen Informationen, hat sich für die effektive Seuchenbekämpfung als unerlässlich erwiesen.
Zum Ergreifen von Maßnahmen in der Seuchenbekämpfung ist die vorangehende, auf epidemiologischen Ermittlungen beruhende Risikobewertung essentiell.
Die Epidemiologie beschäftigt sich mit den Faktoren der räumlichen und zeitlichen Ausbreitung von Krankheiten in Populationen. In der angewandten Tierseuchenbekämpfung bedeutet dies, die Ursachenermittlung bei einer Seucheneinschleppung und die Ermittlung von Tierbeständen, in die die Krankheit weiterverschleppt worden sein kann. Nur die Kenntnis der Einschleppungs- und Verbreitungsrisiken erlaubt ein zielgerichtetes Handeln zur raschen Seuchentilgung