Landesweite Großübung zur Eindämmung der Schweinepest in Niedersachsen
Im Auftrag des niedersächsischen Landwirtschaftsministeriums werden in einer landesweiten Übung Ende August 2010 der Ausbruch der Schweinepest in Niedersachsen simuliert und Mechanismen zur wirksamen Eindämmung der hoch ansteckenden Tierseuche trainiert.
Das Niedersächsische Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (LAVES) ist Ausrichter der Krisenübung, an der sämtliche Landkreise und erstmals auch die sechs Niedersächsischen Polizeidirektionen und 33 Polizeiinspektionen des Landes teilnehmen.
„Die jährlichen niedersachsenweiten Übungen tragen entscheidend dazu bei, dass Seuchen effektiv und schnellstmöglich eingedämmt werden kann. Niedersachsen ist dadurch für den Ernstfall gut aufgestellt", erläutert Landwirtschaftsministerin Astrid Grotelüschen.
Während der diesjährigen Großübung bilden die kommunalen Veterinärämter nach dem fiktiven Seuchenausbruch unter Beteiligung der örtlichen Polizei kommunale Krisenzentren, in denen die Maßnahmen zur Eindämmung der Schweinpest koordiniert werden.
Auch Schweinehaltungen werden mit einbezogen, wo die Amtsveterinäre der Kommunen die Tiere untersuchen, Proben nehmen und der Weg der Einschleppung des Virus in den Bestand ermittelt wird.
Die entnommenen Proben werden anschließend in den Veterinärinstituten Hannover und Oldenburg des LAVES auf das Schweinepestvirus untersucht. Anhand der - in diesem Fall fiktiven - Befunde der Untersuchungseinrichtungen entscheiden die kommunalen Krisenzentren über weitere seuchenhygienische Maßnahmen und planen etwa die Tötung und ordnungsgemäße Räumung der betroffenen Bestände.
Die Aufgabe der Polizei besteht in der - in diesem Fall ebenfalls fiktiven - Absperrung der Seuchenbetriebe und Überwachung insbesondere der Beförderungsverbote von Vieh und tierischen Nebenprodukten, wie z. B. Gülle in den seuchenbedingt eingerichteten Restriktionszonen.
Ziel der Übung ist zudem das noch schnellere Erkennen eines Krankheitsausbruchs. Da die Schweinepest unspezifische Symptome aufweist, können kranke Tiere unter Umständen erst nach längerer Zeit auffallen.
„In schweinedichten Gebieten, wie es sie in Niedersachsen gibt, muss besonders aufmerksam auf Schweinepest geachtet werden", sagt Dr. Ursula Gerdes, Leiterin der Abteilung Tiergesundheit des LAVES. Die Fachabteilung hat die Übung konzipiert und begleitet sie in beratender Funktion.
Die klassische Schweinepest ist eine virusbedingte, hoch ansteckende und nicht heilbare Tierseuche, die nur durch die Tötung der gesamten betroffenen Bestände eingedämmt werden kann.
Sie trat in Deutschland zuletzt 2009 bei Wild- und Hausschweinen in Nordrhein-Westfalen auf. Für Menschen ist die Krankheit ungefährlich. Sie können sich weder durch Kontakt mit Schweinen, noch durch Verzehr von tierischen Produkten infizieren.