Wolfsmonitoring: Zwei neue Wolfsrudel im Landkreis Barnim

(15.12.2021) Die Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde (HNEE) untersucht seit einem Jahr die Wolfspopulation im Landkreis Barnim. Seit kurzem leben zwei neue Rudel im Barnim – in beiden Territorien konnten erstmalig Welpen nachgewiesen werden.

Nachdem das südliche Brandenburg mittlerweile nahezu flächendeckend vom Wolf besiedelt ist, etabliert sich Isegrim seit einigen Jahren auch im Norden Brandenburgs in immer mehr Revieren. Im gesamten Bundesland waren es im letzten Monitoringjahr 2020/21 knapp 60 besiedelte Territorien.

Den aktuellen Besiedlungsprozess im Landkreis (LK) Barnim untersucht seit über einem Jahr die Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde in Kooperation mit dem Landesbetrieb Forst Eberswalde und den ehrenamtlichen Wolfsbeauftragten des Landkreises.


Vaterrüde des Barnimer Heide-Rudels

Im Rahmen eines Intensivmonitorings haben die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Fachgebietes für Wildbiologie, Wildtiermanagement und Jagdbetriebskunde (FWWJ) dafür aktuell über 50 Wildkameras in 15 Revieren aufgebaut, die Wildtiere automatisch detektieren.

Darüber hinaus wird systematisch nach Wolfslosungen gesucht, um mittels genetischer Analysen die Wölfe individuell erfassen zu können.

Den aktuellen Besiedlungsprozess im Landkreis (LK) Barnim untersucht seit über einem Jahr die Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde in Kooperation mit dem Landesbetrieb Forst Eberswalde und den ehrenamtlichen Wolfsbeauftragten des Landkreises.

Im Rahmen eines Intensivmonitorings haben die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Fachgebietes für Wildbiologie, Wildtiermanagement und Jagdbetriebskunde (FWWJ) dafür aktuell über 50 Wildkameras in 15 Revieren aufgebaut, die Wildtiere automatisch detektieren.

Darüber hinaus wird systematisch nach Wolfslosungen gesucht, um mittels genetischer Analysen die Wölfe individuell erfassen zu können.

Neue Territorien im Barnim

„Aktuell leben im Barnim östlich der A11 zwei eigenständige Wolfsrudel“, so Dr. Frank-Uwe Michler, der das Wolfsmonitoring im LK Barnim koordiniert. „Das Barnimer Heide-Rudel, südlich von Eberswalde, und das Parstein-Oderberg-Rudel, nördlich des Oder-Havel-Kanals.“

Im letzten Monitoringjahr 2020/2021 entstanden durch das Fotofallenmonitoring der HNEE über 3.000 Wolfsbilder. „Anhand der Fotofallenbilder wissen wir, dass in beiden Territorien im letzten Jahr erstmalig Wolfswelpen geboren wurden“, erläutert Prof. Siegfried Rieger, Leiter des FWWJ an der HNEE.

Waren es im Jahr 2020 mit jeweils zwei Welpen noch vergleichsweise kleine Würfe, konnten dieses Jahr fünf (in der Barnimer Heide) bzw. sechs Welpen (in Parstein-Oderberg) durch die Wildkameras nachgewiesen werden. Aktuell leben in beiden Rudeln nachweislich neun Wölfe.

Soweit die Pfoten tragen

Im Barnimer Heide-Rudel sind die beiden Elterntiere anhand einer charakteristischen Hauterkrankung auf den Fotofallenbildern individuell eindeutig zu identifizieren.

„Anhand der Fotofallenstandorte, auf denen die beiden Alttiere nachgewiesen wurden, wissen wir, dass die Wölfe bis zu 30 km pro Nacht zurücklegen und sich das Territorium in der Barnimer Heide über mindestens 240 km² bis in den LK Märkisch-Oderland (Biesow, Prötzel) erstreckt“, berichtet die HNEE-Studentin Nadin Edinger, die im Wolfsmonitoring mitarbeitet.

Allerlei Tiere vor der Kamera

„Über die Fotofallen werden neben den Wölfen auch andere seltene Tierarten nachgewiesen“, berichtet Frank-Uwe Michler. Neben Schwarzstorch, Seeadler, Schreiadler und Fischotter wird im Gebiet des Parstein-Oderberg-Rudels regelmäßig ein Nordafrikanisches Stachelschwein von den Wildkameras erfasst.

Dieser stachelige Exot ist vermutlich im Frühjahr 2020 aus dem Tierpark in Angermünde ausgebrochen und lebt seitdem stabil in einem Gebiet zwischen dem Parsteinsee, Lunow-Stolzenhagen und Oderberg.

Bürgerinnen und Bürger sind dazu aufgerufen, Wolfssichtungen und Wildtierrisse im LK Barnim an [email protected] zu melden.




Weitere Meldungen

Hochschule Darmstadt (h_da)

Wolfstag in Darmstadt

Öffentliche Podiumsdiskussion an der Hochschule Darmstadt am Freitag, 7. Juli um 17.15 Uhr
Weiterlesen

DVG

Stellungnahme zur Zunahme der Angriffe auf Schafen und Ziegen durch Einzelwölfe oder Wolfsrudel

Die Tierärztinnen und Tierärzte der Fachgruppe Krankheiten der Kleinen Wiederkäuer der DVG sind besorgt über die Zunahme der Angriffe auf Schafe und Ziegen durch Einzelwölfe und Wolfsrudel
Weiterlesen

Eifel-Wolf; Bildquelle: Jörg Adrian, ZFMK

Der Eifel-Wolf im Museum Koenig in Bonn: trauriger Zeuge der lokalen Ausrottung einer Art

Während die Wiederansiedlung des Wolfs kritisch und präzise beobachtet und dokumentiert wird, sind Zeugnisse seiner Ausrottung in Deutschland vor etwa 150 Jahren selten
Weiterlesen

Bundesamt für Naturschutz (BfN)

Aktuelle Zahlen: 60 Wolfsrudel in Deutschland

Aktuell sind in Deutschland 60 Wolfsrudel bestätigt. Das geht aus einer neuen Erhebung des Bundesamtes für Naturschutz (BfN) und der Dokumentations- und Beratungsstelle des Bundes zum Wolf (DBBW) hervor
Weiterlesen

Verbände veröffentlichen gemeinsames Eckpunktepapier

Verbände veröffentlichen gemeinsames Eckpunktepapier "Weidetierhaltung und Wolf in Deutschland"

Der Wolf ist zurück in Deutschland und stellt die Weidetierhaltung vor Herausforderungen
Weiterlesen

NABU

Wolf in Baden-Württemberg illegal erschossen

Der am 8. Juli 2017 im Schluchsee (Schwarzwald) tot aufgefundene Wolfsrüde wurde nachweislich erschossen. Dies ergab die Obduktion durch das Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung (IZW) in Berlin
Weiterlesen

Wolf (Canis lupus) in der Lausitz zwischen Brandenburg und Sachsen; Bildquelle: Heiko Anders; www.andersfotografiert.com

Der Wolf ist zurück

Leibniz-IZW und Tierärztekammer Berlin informieren gemeinsam über den Rückkehrer auf der Internationalen Grünen Woche 2017
Weiterlesen

NABU

Erneut Verdacht auf illegale Wolfstötung in Deutschland

Am 25. September 2016 wurde auf einer Weide bei Köhlen, Landkreis Cuxhaven, Niedersachsen, ein Tier gefunden, bei dem es sich nach Einschätzung des niedersächsischen Umweltministeriums um einen erschossenen Wolf handeln soll
Weiterlesen

Magazin

Firmennews

Neuerscheinungen