Wolf von Auto gehetzt und überfahren
Verbände stellen Strafanzeige - Unfallort in der Lausitz legt Verdacht auf grausame Tötung nahe
Der Naturschutzbund Deutschland (NABU), der International Fund for Animal Welfare (IFAW) und der Freundeskreis freilebender Wölfe e.V. stellen wegen des in der Gemeinde Lohsa in der Lausitz überfahrenen Wolfes gemeinsam Strafanzeige gegen Unbekannt.
Besonders die Todesumstände des Wolfes seien erschreckend: Die Spuren legen den Verdacht nahe, dass der Wolf bewusst von einem Auto gehetzt und anschließend überfahren wurde. Die Verbände erwarten, dass die Staatsanwaltschaft zu diesem Vorfall ohne Zeitverzögerung ihre Ermittlungsarbeit aufnimmt.
Bei der näheren Untersuchung des Unfallortes durch Wildbiologen des sächsischen Wolfsmanagements zeigte sich ein ungewohntes Bild: Auf dem Waldweg war eine lange, hochflüchtige Fährte, die an der Stelle endet, an der der Wolf überfahren wurde.
Der Wegabschnitt ist an beiden Seiten gezäunt, wodurch der etwa acht Monate alte weibliche Welpe keine Möglichkeit zur seitlichen Flucht hatte. „Sollte sich der Verdacht auf diese perfide Tierquälerei mit anschließender Tötung bestätigen, muss die Bestrafung gewährleisten, dass diese Einzeltat keinen Nachahmer findet“, so die Verbände.
In der Lausitz wurden alleine innerhalb dieses Jahres sieben Wölfe überfahren.