VET-MAGAZIN logo
Mitonukleare Inkompatibilität und außerpaarliche Jungvögel
Mark Nenadov via Wikimedia Commons
Wie das Gehirn Bewegungen bei Unsicherheit steuert
Karin Tilch/Deutsches Primatenzentrum GmbH
Neue Fischart im Golf von Mexiko entdeckt
Isaí Domínguez Guerrero
Neue Fischart im Golf von Mexiko…
Tiefsee-Oktopus ist die „Molluske des Jahres 2025“
Schmidt Ocean Institute
Forschende entwickeln Alternative zu Gänsestopfleber
Thomas Vilgis
Wie Elefanten ihre Reisen planen: Energiesparen, wo es geht
Ikiwaner via Wiimedia Commons
Fledermäuse lösen sensorische Konflikte und erkennen Täuschungsversuche
Karin Schneeberger alias Felineora via Wikimedia Commons
Neue Studie zeigt ökologische und evolutionäre Vorteil grabender Säugetiere
Stefan Pinkert
Deutschland

Wildernder Hund mittels DNA-Analyse ermittelt

In den vergangenen Monaten fielen in verschiedenen Enzkreis-Gemeinden Rehe dem Jagdtrieb streunender beziehungsweise nicht angeleinter Hunde zum Opfer.

. . .

In der Regel konnten die Hunde bzw. deren (unaufmerksame) Halter nicht ermittelt werden. Allerdings scheint einer dieser Zwischenfälle nunmehr mit Hilfe modernster wissenschaftlicher Methoden aufgeklärt.

Was war geschehen: Am 26. Juni war in einer Gemeinde im südlichen Enzkreis ein Rehkitz tot aufgefunden worden - unmittelbar daneben saß ein Hund.

Da der Hundehalter angab, er habe seinen Hund nur wenige Sekunden aus den Augen gelassen, und am Reh auf den ersten Blick keine auffälligen Verletzungen festgestellt wurden, konnte zunächst nicht ausgeschlossen werden, dass das Wildtier durch die Kollision mit einem Fahrzeug verendet war.

Die zuständige Jagdpächterin brachte den Kadaver jedoch zur endgültigen Klärung der Todesursache ins Chemische und Veterinäruntersuchungsamt (CVUA) nach Karlsruhe. Dort stellten die Pathologen rasch fest, dass das Rehkitz weder eines natürlichen Todes gestorben noch in einen Verkehrsunfall verwickelt war.

Am Tierkörper wurden keinerlei Frakturen festgestellt - dafür aber schwere Bissverletzungen an Oberschenkel, Brust und Hals. Diese waren so eindeutig, dass sogar der Abstand der Reißzähne, die die Verletzungen verursacht hatten, ausgemessen werden konnte.

Doch damit allein hätte sich nicht beweisen lassen, dass der neben dem toten Reh angetroffene Hund auch der „Täter“ war. Deshalb regte das Untersuchungsamt an, das gerissene Reh auf DNA-Spuren untersuchen zu lassen.

Das Veterinäramt des Enzkreises machte daraufhin ein Labor in Bayern ausfindig, das sich auf entsprechende kriminaltechnische Untersuchungen spezialisiert hat, und schickte das Probenmaterial dorthin.

Nach einer Woche kam das - auch für die Behörde überraschende - Ergebnis: Es war den Experten im Labor tatsächlich gelungen, an einer Bisswunde ausreichende Mengen DNA zu isolieren, um hieraus das DNA-Profil eines einzelnen Hundes zu erstellen.

Darüber informierte das Landratsamt die zuständige Ortspolizeibehörde, worauf diese den „tatverdächtigen“ Hund und seinen Halter von der Polizei einbestellen ließ. Auf dem Revier wurde dem Hund aus der Mundschleimhaut eine DNA-Probe entnommen und der Abstand seiner Reißzähne vermessen.

Nachdem bereits dabei eine große Übereinstimmung mit den Untersuchungen des CVUA Karlsruhe festgestellt wurde, brachte die Analyse der DNA-Probe das - nun nicht mehr überraschende - Ergebnis: Die am Rehkadaver festgestellten Spuren waren mit der DNA des Hundes identisch.

Die zuständige Ortspolizeibehörde wird nun aufgrund dieses Ergebnisses entscheiden, ob sie den Hund als „gefährlich“ einstuft, was eine Leinen- und Maulkorbpflicht zur Folge hätte. Darüber hinaus wird gegen den Hundehalter wegen eines möglichen Verstoßes nach dem Jagdgesetz ermittelt.

Dr. Ulrich Dura, der Leiter des Verbraucherschutz- und Veterinäramtes, zeigt sich zufrieden: „Die Beharrlichkeit, mit der die beteiligten Behörden an der Aufklärung des Sachverhalts gearbeitet haben, hat letztendlich zum Erfolg geführt.

Auch wenn sich künftig nur in Einzelfällen aufklären lassen wird, von welchem Hund ein Reh gerissen wurde - ab sofort muss jeder Hundebesitzer, der nicht bereit oder in der Lage ist, den Jagdtrieb seines Vierbeiners in geordnete Bahnen zu lenken, damit rechnen, dass auch sein Hund mit Hilfe modernster Untersuchungsmethoden als "Wilderer" entlarvt werden kann."

. . .

Weitere Meldungen

die neuesten Meldungen

. . .

Firmennews

Teile diesen Bericht auf:

Werbung via Google
Werbung via Google

Buchtipps Buchtipps Buchtipps

Es war einmal das Huhn
Es war einmal das Huhn
(9. Apr 2025) Eine Forschungsreise durch die bewegte Geschichte von Mensch…
Das Pferd und sein Wert –…
(1. Apr 2025) Das Buch Das Pferd und sein Wert richtet…
Bewegungsapparat Hund
(26. Mär 2025) Funktionelle Anatomie, Biomechanik und Pathophysiologie - von Mima…
Röntgen Hund und Katze: Thorax und…
(21. Mär 2025) Röntgenbilder sicher befunden Gebundene Ausgabe - herausgegeben von…
Queer: Sex und Geschlecht in der…
(13. Mär 2025) Josh L. Davis ist ist Mitarbeiter des Natural…
13 Frauen. Aus der Geschichte des…
(7. Mär 2025) Dieses Buch macht die Geschichten von Frauen sichtbar…

Internationale Veranstaltungen Int. Veranstaltungen Internationale Veranstaltungen

SIVEMAP 2025
SIVEMAP 2025
(31. Mär 2025) Die SASAP (Serbian Association of Small Animal Practitioners)…
EVECC-Kongress 2025
(1. Mär 2025) Der 22. European Veterinary Emergency and Critical Care…
FECAVA EuroCongress 2025 in Antwerpen
(17. Feb 2025) FECAVA lädt Sie vom 3. bis 6. September…
Yaboumba Weltkongress 2025
(17. Feb 2025) Der XV. Internationale Kongress für Medizin und Chirurgie…
Webinar zum World Veterinary Dermatology Day…
(13. Jan 2025) Die World Association for Veterinary Dermatology lädt am…
Hill's Global Symposium 2024
(20. Okt 2024) Hosted by Hill's Pet Nutrition on Oct. 24-25…

Preise und Stipendien Preise und Stipendien Preise und Stipendien

FECAVA-Laboklin-Reisestipendium 2025
FECAVA-Laboklin-Reisestipendium 2025
(19. Mär 2025) Die Tiermedizin kennt keine Grenzen und FECAVA und…
Bewerbungsfrist für den IGN-Forschungspreis für artgemäße…
(13. Mär 2025) Der Forschungspreis der Internationalen Gesellschaft für Nutztierhaltung (IGN)…
Felix Wankel Tierschutz-Forschungspreis geht an Studienteam…
(10. Mär 2025) Alle zwei Jahre zeichnet die Tierärztliche Fakultät der…
Ausschreibung des Herbert-Stiller-Förderpreis für tierfreie Forschung
(6. Mär 2025) Ärzte gegen Tierversuche fördert tierversuchsfreie Forschungsvorhaben mit 20.000…
Raubtiere vs. Bauern: Ceva Wildlife Research…
(3. Mär 2025) Der Ceva Wildlife Research Fund unterstützt ein Projekt…
MSD und die FVE fördern 34…
(7. Feb 2025) MSD Tiergesundheit und der Europäische Tierärzteverband (FVE) zeichnen…