Forschungsprojekt VAKZiNOVA: Tierimpfstoffe aus Milchhefe

(14.11.2012) Großer Erfolg für ein vielversprechendes Projekt: Wissenschaftler der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, die Impfstoffe aus Milchhefe gegen virale Hühner- und Rinderseuchen entwickeln, werden nun vom Bundesforschungsministerium auf dem Weg zur Unternehmensgründung unterstützt.

Erstmals ist damit ein Forscherteam aus Sachsen-Anhalt beim „GO-Bio-Wettbewerb“ zum Zuge gekommen.

„Wir freuen uns sehr über diese hilfreiche und auch prestigeträchtige Förderung", sagt MLU-Biotechnologe Prof. Dr. Sven-Erik Behrens, der zusammen mit der Genetikerin Prof. Dr. Karin Breunig das Forschungsprojekt „VAKZiNOVA B4" leitet.

Prof. Dr. Karin Breunig, Projektkoordinator Sebastian Dücker und Prof. Dr. Sven-Erik Behrens; Bildquelle: Dr. Gerhard Breunig
Prof. Dr. Karin Breunig, Projektkoordinator Sebastian Dücker und Prof. Dr. Sven-Erik Behrens

Vor knapp vier Jahren ist die gemeinsame Idee entstanden, Virusgene in Hefen einzuschleusen und diese Hefen, nach Abtötung, direkt als Impfstoffe einzusetzen.

Dass auf diese Weise tatsächlich ein Impfschutz gegen eine Virusinfektion erzielt werden kann, konnten die Wissenschaftler mit einem unter die Haut gespritzten Hefeimpfstoff gegen ein wichtiges Geflügelvirus demonstrieren.

Mit der Förderung in Höhe von voraussichtlich rund zwei Millionen Euro sollen nun die Voraussetzungen für eine Firmengründung geschaffen werden.

Bei herkömmlichen Impfungen werden in der Regel komplette, „entschärfte" Viren als Impfstoffe benutzt. „Unsere Hefe-Impfstoffe sind aber weniger riskant und billiger in der Herstellung", erläutert Behrens.

„Anstatt eines Virus enthalten sie nur einzelne virale Proteine." Damit entfällt auch der Grund für manche Impfverbote: Die geimpften Tiere lassen sich problemlos von virusinfizierten Tieren unterscheiden.

Die halleschen Forscher wollen zunächst dazu beitragen, zwei Geflügelerkrankungen und eine weit verbreitete Rinderseuche in den Griff zu bekommen und dann weitere Impfstoffe entwickeln.

„Bei Geflügel und anderen Kleintieren wäre eine orale Verabreichung der Hefen ideal, aber hier ist noch einige Entwicklungsarbeit zu leisten", sagt Behrens.




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