Sindbis-Viren erstmals in Deutschland nachgewiesen
Forscher des Bernhard-Nocht-Instituts für Tropenmedizin (BNI) haben erstmals in Deutschland Sindbis-Viren entdeckt. In Baden-Württemberg wiesen sie den Erreger gleich in drei verschiedenen Mückenarten nach.
„Wir wissen jetzt, dass diese Viren in Deutschland zirkulieren“, sagt Dr. Jonas Schmidt-Chanasit, Virologe am BNI. Sie können fieberhafte Erkrankungen mit rheumatischen Beschwerden verursachen, die sogenannte Ockelbo oder Pogosta Krankheit.
Das Sindbis-Virus wurde ursprünglich in den 50er Jahren in Afrika entdeckt, später auch in Europa, wo es insbesondere in Schweden und Finnland vorkommt. Es wird durch Mücken übertragen. „Normalerweise befallen Sindbis-Viren Vögel, und obwohl eine Einschleppung durch Vogelzug vermutet werden konnte, wurden sie bisher in Deutschland nicht gefunden“, sagt Schmidt-Chanasit.
Beim Menschen können sie fiebrige Erkrankungen auslösen, die häufig mit Entzündungen der Gelenke einhergehen und daher rheumatischen Erkrankungen ähneln. Die Gruppe um Schmidt-Chanasit bietet medizinischem Fachpersonal deshalb Informationsmaterial und die kostenlose Diagnostik von Patientenproben als Serviceleistung an (E-Mail: [email protected] , Tel. +49 40 42818-205).
Im Sommer 2009 starteten BNI-Mitarbeiter in Zusammenarbeit mit der Kommunalen Arbeitsgemeinschaft zur Bekämpfung der Schnakenplage (KABS) die deutschlandweit erste Untersuchung1: Von Juli bis September fingen die Forscher rund 16.000 Mücken im Südwesten Deutschlands, bestimmten die Mückenart und untersuchten diese auf Viren.
Als Überträger des Sindbis-Virus identifizierten die Forscher erstmals die Malariamücke Anopheles maculipennis, die beiden Mückenarten Culex torrentium und Culex pipiens hingegen waren bereits als Überträger des Sindbis-Virus in Schweden bekannt. Durch genetische Analysen wurde eine Verwandt¬schaft der deutschen Viren mit ihren schwedischen Artgenossen festgestellt.
Literatur: Jöst H, et al. (2010) Isolation and phylogenetic analysis of Sindbis viruses from mosquitoes in Germany. J. Clin. Microbiol. doi:10.1128/JCM.0037-10
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