SAVE Wildlife Conservation Fund feiert sein zehnjähriges Jubiläum

(15.06.2021) Auf den ersten Blick wirkt der Zweckbau im Wülfrather Gewerbegebiet eher funktional. Kaum einer ahnt, dass seit nunmehr zehn Jahren hinter diesen Mauern internationaler Artenschutz koordiniert wird.

SAVE Wildlife hat in dieser Zeit eine Menge auf die Beine gestellt:  insgesamt 25 Umweltbildungsprojekte für Kinder rund um das berühmte artenreiche Okavango-Delta in Botswana, Wolfsschutz in Polen oder die Kampagne gegen Regenwaldabholzung in Kamerun – um nur einige Beispiele zu nennen.

SAVE Wildlife Conservation Fund Initiator und Motor des Engagements ist der Wülfrather Unternehmer Lars Gorschlüter. Der Geschäftsführer des Automobilzulieferers GOTEC Group kam vor vielen Jahren von einer Afrika-Reise nach Deutschland zurück: einerseits tief beeindruckt von dem großen Wildreichtum, andererseits schockiert, dass Wildtiere so stark bedroht sind.

Denn egal ob Löwe, Wildhund oder Hyäne: Die Probleme sind die gleichen wie hierzulande mit dem Wolf: Reißt ein Raubtier Nutztiere, wird es schlimmstenfalls getötet. „Angefangen haben wir als Artenschutzstiftung, die sich um aussterbende und bedrohte Tierarten in Afrika kümmert, mit dem Schutz von Löwen und Wildhunden“ erinnert sich der 51jährige Unternehmer rückblickend. „Dann wurde uns ziemlich schnell klar, dass wir diese Tiere niemals retten können, wenn wir nicht schon heute in die Kinder investieren“.

So kamen zu Löwe & Co recht schnell Umweltbildungsprojekte für benachteiligte Kinder - viele unter ihnen Aids-Waisen – dazu sowie Forschungsstipendien für botswanische Studenten, die sich eine solch fundierte Ausbildung niemals leisten könnten. Nach dem Motto „Du kannst nur schützen, was du liebst“, zielen alle 25 Umweltbildungsprojekte auf Sensibilisierung für die Natur ab. Sie sollen möglichst früh die Achtung vor dem Leben erzeugen. "Wir begeistern in verschiedenen Bildungsprogrammen bereits Kinder für die Schätze der Wildnis“ .

Davon versprechen wir uns ein Höchstmaß an Nachhaltigkeit.“ SAVE Wildlife hat eigene Lehrbücher und -Pläne erstellt, es gibt Spielgruppen und Hausaufgabenbetreuung. Bisher haben über 14.000 Kinder an den Projekten teilgenommen. Das geht nicht ohne Förderer und Sponsoren. Einer, der fast von Anfang an dabei war, ist Franz Weiss, Geschäftsführer der GZFA und Afrika-Fan. Er hat die Nöte benachteiligter Kinder vor Ort erfahren: „Ich möchte SAVE in der Umweltbildung unterstützen den Kindern vermitteln, dass im Ökotourismus wirkliche Berufsmöglichkeiten für sie liegen“, meint er. Das helfe den Kindern und dem Artenschutz.

Auch Sofortmaßnahmen werden von Wülfrath aus koordiniert: Wenn etwa durch die anhaltende Dürre 168 Flusspferde in Botswana zu verdursten und zu verhungern drohen, installiert SAVE kurzerhand eine Pumpe, die das lebensrettende Nass zutage befördert. Eine Heulieferung aus Südafrika rettet die Tiere vor dem Hungertod.  Oder wenn ein internationaler Konzern in großem Stil Regenwald in Kamerun abholzen will, koordiniert SAVE Wildlife eine große Aufklärungskampagne über Palmöl, nimmt Kontakt mit dem deutschen Entwicklungsministerium auf und bezahlt Anwälte in Kamerun, die die indigene Bevölkerung in ihren Landrechten vertreten. 70.000 Hektar Regenwald sind so vor dem Kahlschlag gerettet worden. Damit deutsche Firmen diese Umweltzerstörung nicht fördern, hat SAVE daraufhin die Kampagne ZeroPalmöl gestartet um europäische Unternehmen und Supermärkte zu überzeugen, auf Palmöl zu verzichten.

Natürlich hat sich SAVE auch für die kommenden Jahre ambitionierte Ziele gesetzt. Neben dem Aufbau weiterer Schul- und Spielgruppen in Botswana, koordiniert SAVE Wildlife auch Kooperationen zwischen Bildungseinrichtungen in Deutschland und Afrika: In verschiedenen lokalen Schulen rund um Wülfrath und Velbert sollen spezielle Unterrichtsstunden zu Themen wie Umweltbildung und Artenschutz stattfinden, so der Plan.

Heute, nach zehn Jahren ist Unternehmer und SAVE-Gründer Lars Gorschlüter selbst ein wenig überrascht, was man alles auf die Beine stellen kann, wenn man es wirklich will. „Geht nicht, gibt’s nicht!“ ist sein Motto. Der Familienvater möchte alles tun, damit ihn seine Kinder und Enkel nicht eines Tages fragen, warum er nichts dagegen getan hat, dass die Löwenpopulation um bis zu 90% eingebrochen ist und sie diese Tiere eines Tages womöglich nur noch im Zoo bewundern dürfen.



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