
Alarmierender Rückgang bei Vögeln in Deutschland und Europa
Kleine Anfrage der Grünen im Bundestag bestätigt Beobachtungen zum Rückgang der Feldvögel - Verlust von Nahrung und Lebensraum
Die Vögel der Agrarlandschaft sind in Deutschland und Europa besonders bedroht. Die Bestände typischer Vögel der offenen Felder und Wiesen haben in den letzten Jahrzehnten immer schneller abgenommen .
Zwischen 1990 und 2013 verschwanden in Deutschland 35 Prozent aller Feldlerchen, 80 Prozent aller Kiebitze und 84 Prozent aller Rebhühner. Dies geht aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der Grünen im Bundestag hervor (Drucksache 18/11877), die heute veröffentlicht wurde.
Der NABU begrüßt die kritische Nachfrage durch die Grünen und die fachlich fundierte Antwort der Bundesregierung.
Die Zahlen und Fakten des Dokumentes lassen klar erkennen, wo derzeit das größte Problem für die Erhaltung der heimischen Vogelwelt und der damit zusammenhängenden Artenvielfalt liegt.
„Die immer intensivere Landwirtschaft lässt selbst den früher fast überall anzutreffenden Vogelarten der Agrarlandschaft keinen Raum mehr zum Überleben.
In vielen Regionen Deutschlands kann man inzwischen den fröhlichen Frühlingsgesang der Feldlerche beim Spaziergang über die Felder kaum mehr hören“, sagte NABU-Vizepräsident Thomas Tennhardt.
Die alarmierenden Zahlen zum Verlust von Vögeln, die vor allem in der Agrarlandschaft leben, wurden bereits in einer im August 2016 veröffentlichten Studie „Tracking Progress Towards EU Biodiversity Strategy Targets: EU Policy Effects in Preserving its Common Farmland Birds“ bekannt, die gemeinsam von Forschungseinrichtungen und Verbänden erstellt wurde.
Sie zeigt, dass die EU mit ihrer Vogelschutzrichtlinie und ihren Agrarumweltprogrammen zwar einen wichtigen Beitrag zum Erhalt vieler Vogelarten auf Feldern und Wiesen leistet, den dramatischen Artenschwund aber nicht umkehren kann.
Hauptursache dafür ist eine durch die EU-Agrarförderung immer intensiver werdende Landwirtschaft.
Nutzungsintensivierung, der Einsatz von Pestiziden, Überdüngung und verarmte Fruchtfolgen haben in den letzten Jahrzehnten zu einem massiven Verlust von Artenvielfalt und Lebensräumen in der Agrarlandschaft geführt sowie zu einer enormen Belastung von Wasser, Böden und Klima.
Verantwortlich dafür ist vor allem die gemeinsame Agrarpolitik in der EU (GAP), bei der die Förderung größtenteils nach dem Gießkannenprinzip mittels pauschaler Flächenprämien ohne konkrete Natur- und Umweltleistungen für die Gesellschaft erfolgt.
„Damit muss endlich Schluss sein. Der NABU fordert eine grundlegende Reform der gemeinsamen Agrarpolitik nach 2020.
Öffentliche Gelder dürfen nur noch für öffentliche Leistungen vergeben werden. Dafür muss sich die Bundesregierung in Brüssel einsetzen. Ohne Druck aus Deutschland wird es keine ökologische Agrarreform geben“, so Tennhardt.
Am 2. Mai endete eine Bürgerbefragung der EU-Kommission zur künftigen Agrarpolitik. Mehr als 320.000 Menschen haben daran teilgenommen, über 258.000 davon haben der NABU, sein Dachverband BirdLife Europe und andere Umweltverbände mobilisiert.
Das Votum ist eindeutig: Die Teilnehmer verlangen einen grundsätzlichen Wandel der EU-Agrarpolitik hin zu einer verantwortungsbewussten, fairen, nachhaltigen und gesunden Landwirtschaft für Mensch und Natur.
Agrarsubventionen müssen in Zukunft naturverträglich verteilt werden. Nur so kann laut NABU auch die Vogelwelt gerettet werden. Die gleiche Botschaft unterstützen europaweit bereits auch über 600 Unternehmen und Organisationen im Bündnis „LivingLand“.
Am 11. Mai werden das Ergebnis der Bürgerbefragung sowie die Logos der Unternehmen und Verbände im Rahmen einer Konferenz an EU-Agrarkommissar Phil Hogan übergeben.
Die hohe Beteiligung und die lauten Stimmen für eine grundlegende Reform sowie nachhaltige Investition von Steuergeldern kann die EU-Kommission kaum ignorieren.
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