Neue Notfall-Datenbank für Hunde und Katzen

(13.12.2019) Die Kölner Tierärztin Dr. Dominique Tordy löst mit dog-royalz und cat-royalz ein Problem aus der Notdienst-Praxis: fehlende Informationen zum Tier


Tierärztin Dr. Dominique M. Tordy mit "Influencerin" Elli
Fast jeder Tierarzt hat dies bereits erlebt: ein Patient wird in der Notfallambulanz vorgestellt, aber es fehlen relevante Informationen für die Behandlung. Sei es, dass das Tier nicht vom Besitzer selbst in die Praxis vorbei gebracht wird oder einfach, dass in der Aufregung schon einmal der Hinweis auf einen vorhandenen Diabetes vergessen wurde.

Die Kölner Tierärztin Dr. Dominique M. Tordy hat sich nun dieses Probles angenommen und ein umfangreiches Konzept entwickelt, in das nicht nur die Tierhalter, sondern auch die Tiere selbst auf spielerische und sympathische Weise mit eingebunden sind.

Eigene Portale: DOG-ROYALZ.de und CAT-ROYALZ.de

Damit möglichst viele Tierbesitzer zur Teilnahme animiert werden, schlüpfen eine Handvoll ausgewählte Hunde und Katzen in die Rolle als „tierische Influencer“. Sie zeigen ihren vierbeinigen Kollegen Life-Hacks für das Leben in der modernen Welt.

Hunde und Katzen können sich auf den Websites www.dog-royalz.de und www.cat-royalz.de als Mitglieder registrieren lassen. Mitglieder sind beteiligt an der Zusammenstellung und dem Inhalt der Artikel. Ein Highlight bei der Anmeldung ist eine Art Freundschaftsbuch, in das besondere Eigenschaften des jeweiligen tierischen Mitglieds eingetragen werden können.

Das gemeinsame Ziel aller Influencer ist ein glückliches Leben und ein liebevoller Umgang mit dem eigenen Körper. Niemand soll aufgrund seiner Rasse, seiner Figur oder seiner Vorlieben ausgegrenzt werden, sondern jeder die Artikel und Tipps nutzen und auch persönliche Hilfe finden, ohne sich in einem Shitstorm wiederzufinden.

Die Notfall-Absicherung

Zu den besonderen Eigenschaften, die in dem Freundschaftsbuch eingetragen werden können, gehören die medizinischen Rettungsdaten. Das sind alle Daten, die im Falle eines Notfalls über Leben und Tod entscheiden können. Diese Informationen können über die beiden Portale jederzeit und weltweit in Sekundenschnelle abgerufen werden.


Halsband-Clip der Cat-Royalz
Das Besondere daran: Mit Hilfe einer eigens kreierten Medaille, die die Tierhalter im exklusiven Shop erwerben können, tragen die Tiere den Schlüssel zu ihren eigenen Rettungsdaten immer bei sich!

Damit können Tierärzte oder andere Helfer die Daten auch dann abrufen, wenn Hund oder Katze von ihrem Menschen getrennt werden. Dazu wird nur der Name auf der Medaille in Kombination mit der Chipnummer auf der jeweiligen Website eingetragen:


Notfall-Datenabfrage mit Beispiel

Das System

Damit die Abfrage alle nötigen Informationen beinhaltet und sie im Notfall schnell in geordneter Form präsentiert werden können, wurde die Liste der Rettungsdaten in Zusammenarbeit mit Notdienst-erfahrenen Tierärzten entwickelt. An der Entwicklung der Antwort-Optionen wurden Pädagogen beteiligt, um Ungenauigkeiten und Missverständnisse zu vermeiden.

Die Registrierung als ROYAL und das Ausfüllen des „Freundschaftsbuchs“ ist für Hunde wie Katzen kostenfrei.


Halsband-Anhänger der Dog-Royalz
Falls ein angemeldetes Dog ROYALZ- oder Cat ROYALZ-Mitglied mal eine Zeit in Betreuung verbringen soll, zum Beispiel in die Obhut einer Tages- oder Ferienbetreuung gegeben wird, können sich die Mitglieder vorher ein Rettungs-Datenblatt als PDF zuschicken lassen und für den Betreuer ausdrucken. Dieser Service ist für Mitglieder ebenfalls kostenfrei.

Auch wenn ein Tierarzt-Wechsel nötig wird, zum Beispiel im Urlaub oder nach einem Umzug, ist die Zusammenstellung der Rettungsdaten sinnvoll.

Die Plattformen finanzieren sich zum Teil durch den Verkauf der Medaillen. Außerdem wird für die online-Freischaltung eine geringe Gebühr erhoben, die bei Nutzung des Abonnements noch günstiger wird.

Der akute Notfall

Im akuten Notfall sind Rettungsdaten besonders wichtig für Tiere, die unter chronischen Erkrankungen wie beispielsweise Diabetes oder Herz- oder Niereninsuffizienz leiden.

Während einem Nierenpatienten eine Infusion das Leben retten kann, kann sie für einen Herzpatienten den Tod bedeuten.

Aber auch Allergien oder genetische Anomalien wie der MDR1-Defekt sollten dem möglichen Lebensretter bekannt sein, damit die Behandlung maximalen Nutzen bei minimalem Risiko bringt.

Eine vorangegangene Magendrehung ändert das optimale Vorgehen bei einer Laparotomie. Wenn der Patient schon einmal eine Bluttransfusion erhalten hat, sind vor einer weiteren Transfusion mehr Vorsichtsmaßnahmen erforderlich.

Tierhalter vergessen oft, solche Informationen weiterzugeben, wenn sie in der Tierarztpraxis oder -klinik unter Stress und Angst stehen. Dies kann eine Gefahr für den Patienten bedeuten.

Noch wichtiger sind die hinterlegten und abrufbaren Notfalldaten aber in Situationen, in denen die Tierhalter gar nicht anwesend sind.

Haustiere hängen meist an „ihren“ Menschen. Wenn sie entlaufen, stehen sie in der Regel unter großem Stress. Oft ist auch ein erschreckendes Ereignis wie ein lauter Knall der Auslöser für die Flucht.

Der Stress erhöht das Verletzungsrisiko durch Autounfälle oder durch spitze oder scharfe Gegenstände, die auf der Flucht die Pfoten oder mehr verletzen können.

Damit steigt auch die Wahrscheinlichkeit, dass sie als Patienten beim Tierarzt wieder auftauchen.

Ebenso kann der Patient nach einem gemeinsamen Autounfall oder nach einem Hausbrand ohne betreuenden Menschen zum Tierarzt kommen, wenn Hund oder Katze zum Tierarzt und die dazugehörigen Menschen zeitgleich zum Humanmediziner gebracht werden.

Schließlich werden Haustiere auch hin und wieder an Betreuer übergeben, die möglicherweise nicht über die vollständigen medizinischen Daten ihres Schützlings Bescheid wissen. Auch dann kann die Möglichkeit, dem Hund oder der Katze die eigenen Rettungsdaten mitzugeben, das Leben des Lieblings retten.

Zum Glück sind Haustier-Diebstähle selten geworden. Dennoch kommt es immer wieder vor, dass „gefundene“ Tiere ohne medizinische Vorgeschichte beim Tierarzt vorgestellt werden. Auch diesen Tieren kann besser geholfen werden, wenn zumindest die wichtigsten Notfall-Daten vorliegen.

Im Behandlungsverlauf

Aber auch im Behandlungsverlauf kann der Abruf der Rettungsdaten bei der Aufklärung der Krankheitsursache helfen.

Tierhalter vergessen häufig, wichtige Details zu erwähnen. Dazu gehören vorangegangene Auslandsaufenthalte, eine Vorliebe für leicht verschluckbare Spielzeuge, spezielle Ernährung etc.

Und auch Tierärzten kann es passieren, dass sie den entscheidenden Hinweis überhören oder nicht explizit abfragen. Das kann möglicherweise an Stress oder mangelnder Erfahrung liegen.

Die abfragbaren Rettungsdaten können dann besonders jungen Kollegen einen richtungsweisenden Hinweis zur Ursache und Behandlung der Symptome geben. Es kommt vor, dass Fütterungspraktiken Infektionen, Mangelzustände oder sogar Anämien verursachen.

Die Neigungen, Futter zu klauen, Kot aufzunehmen oder aus Pfützen zu trinken, machen die Aufnahme von Bakterien oder Parasiten wahrscheinlicher. Ebenso die Angewohnheit zu jagen und kleine Beutetiere zu fressen.

Eine Leidenschaft für kleine Bälle, Steine oder Schnüre birgt dagegen den Hinweis auf einen möglichen Fremdkörper in Magen oder Darm - bei denselben Symptomen!

Auch die Lebensweise mit viel oder wenig Kontakt zu eventuell Krankheiten übertragenden Artgenossen oder Menschen, die möglicherweise unkontrolliert zufüttern, können bestimmte Symptome erklären.

Verständigungshilfe

Indem auch individuelle Vorlieben und Erfahrungen berücksichtigt werden, kann die Bereitstellung der Rettungsdaten auch zu einem entspannteren und friedlichen Umgang zwischen Patient und dem behandelndem Tierarzt führen.

Die Liste der Rettungsdaten bietet auch Platz für den Vermerk von Signalen, die der Patient kennt. Das ist vor allem für Hunde wichtig, denen es auch in ungewohnten Situationen ein Gefühl von Normalität geben kann, wenn die beteiligten Menschen für sie verständlich kommunizieren, wenn also „Sitz“ beim Tierarzt dasselbe heißt wie „Sitz“ zu Hause.

Ebenso kann mit Hilfe der richtigen Informationen besser auf individuelle Empfindlichkeiten eingegangen werden. Wird ein Patient nicht gern an den Pfoten angefasst, dann hilft es ihm, wenn dies dem behandelnden Arzt bekannt ist. Auch wenn es sich nicht immer vermeiden lässt, sensible Stellen anzufassen, können nötige Berührungen vorsichtig ausgeführt und unnötige ganz vermieden werden.

Das kann im Zweifel auch die Hände oder das Gesicht der behandelnden und helfenden Menschen retten, die sich entsprechend vorbereiten können, wenn sie wissen, dass ein sonst friedlicher Patient sich plötzlich wehren könnte, wenn er an Stellen angefasst wird, deren Berührung ihm unangenehm ist oder Angst macht.

Außerdem können auch die Vorlieben und Prinzipien der Tierhalter berücksichtigt werden, selbst wenn sie bei der Erstbehandlung nicht vor Ort sind.

Bevorzugte Behandlung mit homöopathischen oder pflanzlichen Mitteln, die Verwendung von Premium-Produkten oder Vermeidung von Aufregung durch Behandlungen unter beruhigenden Medikamenten - alles kann bei der Bereitstellung der Rettungsdaten vermerkt werden und bietet dem Tierarzt eine gute Entscheidungshilfe.

Datenschutz

Datenschutz ist natürlich oberstes Gebot: bis auf eine oder mehrere Notfall-Telefonnummer(n), die auf Wunsch bei der Rettungsdaten-Abfrage mit veröffentlicht werden, bleiben die Daten von Frauchen und Herrchen geheim.

Die Zukunft

Geplant ist, dass die Abfrage der Rettungsdaten zukünftig auch ohne die Medaillen funktioniert. Das hat den Vorteil, dass die vierbeinigen Lieblinge auch dann abgesichert sind, wenn der Anhänger mal abreißen sollte. Auch Katzen, die nicht immer ein Halsband tragen können, wären dann in Sicherheit.

Dann bleibt die Medaille ein wunderschönes Schmuckstück, das auch im Partnerlook mit Frauchen (als Kettenanhänger) oder Herrchen (als Schlüsselanhänger) getragen werden kann.

Außerdem ist geplant, dass auch die Übernahme der Tierarztkosten für die ROYALZ garantiert werden kann, so dass Tierärzte im Notfall schnell mit der Versorgung beginnen können und keine Zeit bei der Rettung verloren geht. Ziel ist eine Rundum-Absicherung für die besten Haustiere der Welt.


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v.l.: Dr. Roland Börner, Kathrin Paulsen, Torsten Rieken (alle BR VETWORKING), Dr. Martin Behr (Ceva) und Steffen Maurer (BR VETWORKING); Bildquelle: COMPRIX/Vetworking

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