Neubau für das Friedrich-Loeffler-Institut in Jena

(02.11.2022) Das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) erhält an seinem Standort in Jena einen Neubau, zu dem unter anderem ein moderner Labor- und Tierhaltungsbereich bis zur Biosicherheitsstufe 3 gehört.

Die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) erweitert dafür den bestehenden Standort und schafft somit verbesserte Rahmenbedingungen für die Arbeit der Forschenden.

am 2. November 2022 wurde für den Komplex im Beisein der Thüringer Staatssekretärin für Forschung, Innovation und Wirtschaftsförderung, Dr. Katja Böhler, der Grundstein für den Neubau gelegt.


Staatssekretärin im Thüringer Ministerium für Wirtschaft, Wissenschaft und digitale Gesellschaft, Dr. Katja Böhler, und Jens Duft, Gesamtprojektleiter ARGE (im Hintergrund OB Jena, Dr. Thomas Nitzsche)

Nach der Eingliederung des Jenaer Standorts in das FLI im Jahr 2002 wurde schnell deutlich, dass die Bestandsgebäude trotz der kurz zuvor erfolgten Inbetriebnahme eines neuen Forschungs- und Laborgebäudes für eine zukunftsorientierte Forschung nicht ausreichen.

Daher wurde im Zuge der Planung für den Ersatz des nicht mehr funktionsfähigen Tierhaltungsgebäudes auch eine umfangreiche Erweiterung vorgesehen, für die nun der Grundstein gelegt wurde.

„Die BImA schafft jetzt die Voraussetzungen dafür, dass in Jena-Zwätzen weiterhin auf hohem Niveau geforscht werden kann. Wir sind froh, dass wir als das zentrale Immobilienunternehmen des Bundes das FLI bei seinen wichtigen Aufgaben unterstützen können“, sagte BImA-Vorstandssprecher Dr. Christoph Krupp im Rahmen des Festaktes.

Forschung zum Schutz des Menschen

Das FLI forscht an seinen fünf Standorten in Deutschland zu Gesundheit und Wohlbefinden lebensmittelliefernder Tiere und dem Schutz des Menschen vor Zoonosen.

Die beiden Fachinstitute am Standort Jena repräsentieren die Kompetenz des FLI in der Erforschung bakterieller Erreger und ihrer Resistenzen gegen Antibiotika.

„Nach dem Neubau der Forschungs-Infrastruktur am Hauptsitz Insel Riems für die vornehmlich virologisch arbeitenden Fachinstitute des FLI wird durch den Neu- und Erweiterungsbau in Jena nun auch die die zukunftsweisende Grundlage für die wichtigen Arbeiten an bakteriellen Tierseuchen- und Zoonoseerregern gelegt. Damit gehört das FLI weltweit zu den modernsten Forschungseinrichtungen in diesem Feld“, so Prof. Thomas C. Mettenleiter, Präsident des Friedrich-Loeffler-Instituts.

„Die Forschungen des FLI zu gefährlichen Krankheitserregern und ihren Übertragungswegen sind hoch aktuell und tragen dazu bei, den Schutz von Mensch und Tier vor Infektionen und Seuchen zu verbessern“, sagte Staatssekretärin Dr. Katja Böhler.

„Das passt hervorragend in das Profil und Umfeld des Forschungsstandorts Jena mit seinem klaren Schwerpunkt im Bereich der Lebenswissenschaften.“

Erfreulich sei, dass das FLI mit der Investition in das neue Laborgebäude hier nun eine langfristige und sichere Zukunftsperspektive erhalte.

„Das ist eine enorme Stärkung und Bereicherung für den Standort und trägt dazu bei, die hier vorhandene wissenschaftliche Exzellenz bei der Suche nach neuen Wirk- und Impfstoffen weiter auszubauen.“

Hohe Anforderungen an Ausstattung und Sicherheit

Der viergeschossige Neubau mit Labor- und Technikflächen hat mit dem angrenzenden Gebäude für experimentelle Tierhaltung eine Länge von 170 Metern, ist etwa 40 Meter breit und verfügt über eine Nutzfläche von rund 32.000 Quadratmetern.

Für die Forschungsarbeit müssen der Komplex und seine Räume hohen Anforderungen an die Ausstattung und die Sicherheit genügen. Beispielsweise werden an die Gebäudehülle sowie an alle Tür- und Fensteröffnungen und an die Gebäudetechnik besondere Anforderungen gestellt. Außerdem soll der Erweiterungsbau hohe Nachhaltigkeitsstandards erfüllen.

So wird zum Beispiel die komplette Liegenschaft mit Fernwärme versorgt, die vollständig aus erneuerbaren Energien gewonnen wird. Um nach Fertigstellung die notwendige gentechnische Genehmigung zügig zu erhalten, hat die BImA bereits in der Planung nicht nur eng mit der Thüringer Bauverwaltung und dem FLI, sondern auch mit der zuständigen Gentechnikbehörde des Landes Thüringen zusammengearbeitet.

Insgesamt investiert die BImA in Jena circa 200 Millionen Euro. Die Inbetriebnahme ist für das Jahr 2025 geplant.

Die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) ist das zentrale Immobilienunternehmen des Bundes. Es gehört zum Geschäftsbereich des Bundesfinanzministeriums und handelt nach den modernen Standards der Immobilienwirtschaft. Sitz der Zentrale ist Bonn.

Aufgabenschwerpunkte sind das einheitliche Immobilienmanagement des Bundes, Immobilienverwaltung und -verkauf sowie die forst- und naturschutzfachliche Betreuung der Geländeliegenschaften.

Die BImA verfügt zudem über ein großes Angebot an bezahlbarem Wohnraum, den sie primär im Rahmen der Wohnungsfürsorge Bundesbediensteten zur Verfügung stellt.

Die Wohnraumoffensive des Bundes unterstützt die Bundesanstalt, indem sie nun auch selber baut.

Die BImA deckt den Grundstücks- und Raumbedarf der Bundesressorts durch Flächen und Gebäude im eigenen Bestand, durch Neubau, Kauf oder Anmietung.

Im Anschluss stellt sie den Nutzern die Liegenschaften auf der Basis von Mietverträgen zur Verfügung. Mit rund 4.800 Dienstliegenschaften verwaltet die BImA nahezu alle Dienstliegenschaften des Bundes, darunter beispielsweise die Verwaltungsgebäude der Ministerien und Oberen Bundesbehörden sowie die Bundeswehrliegenschaften im Inland.

Als Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit widmet sich das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) der Gesundheit lebensmittelliefernder Tiere. Zentrale Aufgaben sind die Prävention, Diagnose und Bekämpfung von Tierseuchen, die Verbesserung der Tierhaltung und -ernährung sowie die Erhaltung und Nutzung tiergenetischer Ressourcen.




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