Massenwanderung der Amphibien steht kurz bevor

(15.03.2012) Drei Wochen nachdem sich die ersten Frösche, Molche und Kröten aus den Winterquartieren wagten, nehmen die Wanderungen der Amphibien zu ihren Laichgewässern aufgrund der frühlingshaften Temperaturen deutlich Fahrt auf. Nach Einschätzung des NABU steht der Saisonhöhepunkt kurz bevor.

Im Westen und Südwesten Deutschlands legen die Grasfrösche bereits ihre Laichballen ab. Jetzt sagt die innere Uhr auch den Erdkröten, 2012 zum „Lurch des Jahres“ gekürt, dass es Zeit wird, für Nachwuchs zu sorgen. „Die Temperaturen sind schon krötengerecht, kommt in den nächsten Tagen noch Regen hinzu, wird dies im Flachland die Massenwanderungen in Gang bringen“, prognostizierte NABU-Amphibienexperte Sascha Schleich.

Wo Amphibien Straßen queren, laufen die ehrenamtlichen Naturschützer nun regelmäßig ihre nächtlichen Kontrollen, um die Tiere sicher über die Straße zu bringen. Nicht nur das Überfahren mit den Reifen tötet die Amphibien, es reicht bereits der Luftdruck, der bei einer Fahrtgeschwindigkeit ab 30 Stundenkilometern entsteht.

Die Überquerung der Straßen ist in der Dunkelheit auch für die Helfer gefährlich. Deshalb bittet der NABU die Autofahrer um besondere Rücksicht. Krötenübergänge sind mit Warnschildern „Vorsicht Krötenwanderung“ gekennzeichnet oder sichtbar durch die meist grünen Zäune am Straßenrand. Mancherorts fehlen solche Schutzmaßnahmen, hier ist erhöhte Vorsicht geboten.

Um bisher nicht betreute Krötenquerungen ausfindig zu machen, ruft der NABU auf, überfahrene Erdkröten unter www.nabu.de/tiereundpflanzen/amphibienundreptilien per Online-Formular zu melden.

Obwohl die Hauptwanderung noch aussteht, wurden bundesweit schon mehr als 3800 Verkehrsopfer registriert. „Die Erfassung der überfahrenen Kröten dient dazu, unsere eigenen Aktivitäten besser zu lenken und die Behörden auf Handlungsbedarf aufmerksam zu machen.

Es geht dabei nicht um möglichst hohe Opferzahlen, jede einzelne überfahrene Erdkröte ist wichtig und kann gemeldet werden“, betonte Sascha Schleich.




Weitere Meldungen

Bundesamt für Naturschutz (BfN)

Rote Listen 2021: Amphibien und Reptilien in Deutschland stärker gefährdet als andere Artengruppen

In den letzten 20 Jahren hat sich die Situation für die meisten dieser Arten weiter verschlechtert
Weiterlesen

Online-Atlas der Amphibien und Reptilien Deutschlands aktualisiert; Bildquelle: DGHT

Online-Atlas der Amphibien und Reptilien Deutschlands aktualisiert

In welchen Regionen Deutschlands leben noch Laubfrosch oder Kreuzotter? Wo kamen die Arten früher vor und wo sind sie aktuell noch anzutreffen? 
Weiterlesen

Deutsche Gesellschaft für Herpetologie und Terrarienkunde (DGHT)

Erster Online-Atlas der Amphibien und Reptilien für Deutschland

Rund 600.000 Einzeldatensätze für 33 heimische sowie 14 eingeschleppte Amphibien- und Reptilienarten, die einen bundesweiten Überblick über deren Verbreitung vermitteln
Weiterlesen

DI Ingo Pauler (re.) überreicht Peter Buchert den Scheck; Bildquelle: DGHT

Großzügige Spende: 5.000 Euro für die Amphibien- und Reptilienmedizin

Der "Ingo-und-Waltraud-Pauler-Fonds" hat von seinen Namensgebern eine sehr großzügige Spende für anstehende wichtige Arbeiten zur Weiterentwicklung der Amphibien- und Reptilienmedizin erhalten
Weiterlesen

DGHT-AG ARK

38. Tagung der DGHT-AG ARK

Die Herbsttagung 2012 der DGHT-AG ARK wird am 8. und 9. Dezember 2012 in den Räumlichkeiten des Chemischen und Verterinäruntersuchungsamtes OWL stattfinden
Weiterlesen

DGHT-AG ARK

37. Tagung der DGHT-AG ARK

Die Frühjahrstagung 2012 der DGHT-AG ARK zum Schwerpunktthema Chirurgie findet am 21. und 22. April 2012 im Novotel in Gera statt
Weiterlesen

iTunes Axolotl-App

Die erste App über das Axolotl jetzt erhältlich

„Rund um das Axolotl“ – Haltung, Umgang, Krankheiten, Erste Hilfe - Amphibienspezialist Dr. Frank Mutschmann erläutert Lebensweise, Haltung, Ernährung und Handling der Tiere
Weiterlesen

Magazin

Firmennews

Neuerscheinungen