Universitätsklinikum Jena für seine transparente Kommunikation zu Tierversuchen ausgezeichnet
Die Initiative „Tierversuche verstehen“ zeichnet das Universitätsklinikum Jena für seine vorbildliche Kommunikation zur tierexperimentellen Forschung aus.
Für welche Forschungsfragen werden Tiere eingesetzt, wie werden die Tiere gehalten oder was wird getan, um die Zahl der Tierversuche zu verringern? Wenn sich Menschen intensiver mit dem Thema Tierversuche beschäftigen, stellen sie häufig diese Fragen.
Das Universitätsklinikum Jena (UKJ) als Wissenschaftseinrichtung mit vielen Forschungsgruppen, die tierexperimentell arbeiten, beantwortet sie ausführlich. Das UKJ gehört zu den Erstunterzeichnern der Initiative Transparente Tierversuche und wurde jetzt zum ersten Jahrestag der Initiative mit dem Qualitätssiegel vorbildliche Kommunikation zur tierexperimentellen Forschung ausgezeichnet.
„Tierversuche sind ein unverzichtbarer Baustein für wichtige wissenschaftliche Erkenntnisse und medizinische Anwendungen. Komplexe biologische Prozesse lassen sich nur im lebenden Organismus untersuchen“, stellt Prof. Dr. Thomas Kamradt, Dekan der Medizinischen Fakultät und Wissenschaftlicher Vorstand des UKJ klar.
„Das setzt einen höchst verantwortungsvollen Umgang mit den Tieren voraus und ist für uns mit der transparenten Information und Kommunikation zu Tierversuchen verbunden.“
Als Bestandteil dieser Kommunikation lädt die UKJ-Homepage z.B. zu einem Videorundgang in die Tierhaltungen ein, zeigt die Arbeit der Stabsstelle Tierschutz und nennt die Zahlen der eingesetzten Tiere.
Wird über Forschungsergebnisse berichtet, dann auch über die Tierexperimente, mit denen sie erzielt wurden. „Wenn wir Tierversuche durchführen, orientieren wir uns an dem 3R-Prinzip“, betont Dr. Sabine Bischoff, die Leiterin der Stabsstelle Tierschutz.
So finden sich auf der Homepage konkrete Projekte des UKJ zu diesem Prinzip, das sich darauf richtet, Experimente möglichst tierschonend durchzuführen (englisch: Refine), die Zahl der Versuchstiere zu verringern (Reduce) und Alternativmethoden zum Tierversuch zu entwickeln (Replace). Mehrere der Projekte wurden bereits mit Tierschutzpreisen ausgezeichnet.
Zur Transparenz gehört auch die Offenheit für Anfragen von Journalisten, Schülerprojekten und allen Interessierten. Beispielsweise beteiligt sich die Stabsstelle Tierschutz regelmäßig an der Langen Nacht der Wissenschaft in Jena, um den Dialog mit den Besuchern zu suchen und alle Fragen rund um Tierversuche am UKJ zu beantworten.
Sabine Bischoff: „Unsere Erfahrungen sind sehr positiv, und die Anerkennung unserer Arbeit für eine transparente Kommunikation durch das Qualitätssiegel freut uns besonders.“