Forum Heimtier fordert Unterstützung für ehrenamtliche Arbeit mit Tieren
Das Ehrenamt ist ein wertvoller Baustein für das Gemeinwesen. Gerade Tierbesuchsdienste haben viele positive Effekte für Senioren, Kinder oder Kranke.
Wie das Ehrenamt mit Tieren gefördert werden kann, darüber diskutierten Gäste aus Politik, Wissenschaft und Verbänden bei der 9. Arbeitssitzung des Forum Heimtier in den Räumen des Deutschen Bundestags.
Soziales Engagement ist aus unserer Gesellschaft nicht wegzudenken. Das gilt auch für die ehrenamtliche Arbeit mit Tieren.
Vor allem Besuchsdienste mit Hunden oder Kleintieren tragen in den verschiedensten Bereichen zum Gemeinwohl bei und können den entscheidenden Unterschied im Alltag bedürftiger Menschen machen.
„Die Erfolge der Arbeit mit Mensch und Tier im Bereich der Besuchsdienste sind offensichtlich“, sagte der Bundestagsabgeordnete Dr. h. c. Albert Weiler (CDU). Allerdings sei das ehrenamtliche Engagement mit Tieren noch immer mit Hindernissen und hohen Kosten verbunden.
Neben mehr parteiübergreifender Zusammenarbeit sprach sich Dr. h. c. Weiler deshalb auch für die Aufnahme tiergestützter Therapien in den Leistungskatalog der Krankenkassen aus.
Mit welchen Hürden ehrenamtliche Tierbesuchsdienste im Alltag konfrontiert werden, erläuterte die Geschäftsführerin des Vereins Leben mit Tieren, Viola Freidel: „Als Verein können wir der hohen Nachfrage von Seniorenheimen und anderen Einrichtungen nicht gerecht werden.
Wir können unsere ehrenamtlichen Mensch-Hund-Teams nur durch eine hauptamtliche Stelle begleiten – mehr erlaubt unsere Finanzlage nicht.“ Deshalb wünscht sie sich mehr finanzielle Planungssicherheit und eine bessere Anerkennungskultur der ehrenamtlich Tätigen.
Um das ehrenamtliche Engagement auch in Zukunft sicherzustellen, sei die Politik gefordert, nachhaltige Lösungen und Konzepte zu entwickeln. Das stellte Dr. Eckhard Priller, wissenschaftlicher Co-Direktor des Maecenata Instituts, in seinem Vortrag zur Situation des Ehrenamts in Deutschland klar.
Beispielsweise könnte das Ehrenamt durch ein spezielles Ministerium nach dem Vorbild skandinavischer Länder und durch lokalspezifische Konzepte besser gefördert werden.
„Darüber hinaus sind die Anforderungen an soziales Engagement, gerade bei der Arbeit mit Tieren, sehr hoch“, sagte Kristina Richter, Unternehmenssprecherin von Mars Petcare.
„Um diesem Anspruch gerecht zu werden, sollten Eignungstest sowie eine fundierte Ausbildung zum Wohl von Mensch und Tier zum Standard werden.“
Einigkeit bestand auch über die besondere Bedeutung der Tierschutzstandards in diesem Bereich. „Wenn wir uns zukünftig mehr Kontaktmöglichkeiten zwischen Menschen und Tieren im sozialen Raum wünschen, ist der Tierschutz von zentraler Bedeutung“, betonte die Schirmherrin des Forum Heimtier und Tierschutzbeauftragte der SPD-Bundestagsfraktion, Christina Jantz-Herrmann.
„Gerade für Tiere, die häufig mit großen Gruppen wie etwa in Kindergärten konfrontiert werden, muss das Tierwohl an erster Stelle stehen.“