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Deutschland

Erfolgreiche Forschung zum Ausstieg aus der Kükentötung

Prototyp zur Geschlechtsbestimmung im Ei bis Ende 2016

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Bundesernährungs- und Agrarminister Christian Schmidt hat sich heute bei einem Besuch an der Universität in Leipzig einen Überblick über die Forschungsergebnisse zum Ausstieg aus der Tötung von männlichen Eintagsküken verschafft.

Schmidt zeigte sich beeindruckt von den enormen Fortschritten des vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft geförderten Projekts und kündigte an, weitere Mittel und Ressourcen bereitzustellen, um die Forschungsergebnisse schnellstmöglich in die Praxis umsetzen und im Markt etablieren zu können.

Nach einem Treffen mit den Forschergruppen der Universität Leipzig und Dresden und Besichtigung des Labors in der Klinik für Vögel und Reptilien der Universität Leipzig sagte Schmidt: "Wir sind jetzt soweit sagen zu können: Ja, es funktioniert und es gibt Alternativen, das Töten von Küken zu beenden.

Jetzt geht es darum, mit aller Kraft die Praxisreife voranzutreiben. Bis Ende 2016 wollen wir einen Proto-Typen für ein Gerät haben, das das Geschlecht im nur drei Tage bebrüteten Ei bestimmt und die Eier entsprechend automatisch sortiert.

Wenn ein solches Gerät auf dem Markt erhältlich ist, gibt es für die Brütereien keine Rechtfertigung mehr, männliche Küken auszubrüten und zu töten. Hier setze ich auf eine intensive Zusammenarbeit mit der Wirtschaft.

Ich bin fest davon überzeugt, dass wir gemeinsam in den nächsten eineinhalb Jahren eine Technologie entwickelt haben, die dann flächendeckend vermarktet werden kann und mit der das Kükentöten zur Vergangenheit gehören wird."

Die Forschung zur Beendigung des Kükentötens ist ein zentraler Bestandteil der BMEL-Tierwohlinitiative "Eine Frage der Haltung – Neue Wege für mehr Tierwohl". Das BMEL hat insgesamt bereits über zwei Millionen Euro in die Entwicklung dieser Forschung investiert.

Als sich abgezeichnet hat, dass das Forschungsprojekt Erfolgsaussichten hat, hat Bundesminister Schmidt mit zusätzlichen Finanzmitteln den Forschungserfolg nochmal beschleunigt.

"Auch bei der praktischen Umsetzung werde ich nicht locker lassen.", kündigte Schmidt an. "Es ist sowohl aus tierschutz- als auch aus ethischer Sicht unerträglich, dass jedes Jahr rund 45 Millionen männliche Küken getötet werden, nur weil sie das falsche Geschlecht haben. Um dies schnellstmöglich zu beenden, setzen wir auf die Erfolge der Forschung zur Entwicklung praktikabler Alternativen", so der Minister.

Ein Verbot ohne Alternative würde die Kükentötung lediglich ins Ausland verlagern. Damit werde den Tieren nicht geholfen. Schmidt: "Ich will, dass wir in Europa Vorreiter für mehr Tierschutz in der Eierproduktion werden. Wie man heute sehen konnte, sind wir hier auf einem guten und zielstrebigen Weg. Mein Ziel ist, dass das Kükenschreddern 2017 aufhört – aber nochmal: Da muss die Wirtschaft mithelfen."

In Ovo-Geschlechtsbestimmung

Das Verbundforschungsprojekt zur spektroskopischen Geschlechtsbestimmung im Hühnerei an den Universitäten Leipzig und Dresden ist inzwischen weit fortgeschritten. "Ziel des Projektes war es, Alternativen zum Töten von männlichen Küken von Legelinien zu erforschen, damit der Schlupf und damit das Töten männlicher Küken von vornherein verhindert wird.

Zeitplan für den Ausstieg aus dem Töten männlicher Küken
Zeitplan für den Ausstieg aus dem Töten männlicher Küken
BUNDESMINISTERIUM FÜR ERNÄHRUNG UND LANDWIRTSCHAFT

Die vielleicht schwierigste Etappe, eine geeignete Methode zu finden, haben wir jetzt erreicht", sagt Koordinatorin Prof. Dr. Maria-Elisabeth Krautwald-Junghanns, die erst kürzlich für ihr Engagement im Bereich des Tierschutzes mit dem Felix-Wankel-Tierschutz-Forschungspreis ausgezeichnet wurde.

In der durch das BMEL geförderten Methodenforschung habe sich zum gegenwärtigen Stand die Geschlechtsbestimmung ("In Ovo-Geschlechtsbestimmung") mittels Nah-Infrarot-Raman-Spektroskopie (NIR) am vielversprechendsten herauskristallisiert. "Zudem bieten spektroskopische Methoden den Vorteil, befruchtete, circa 72 Stunden bebrütete Hühnereier testen zu können", so Krautwald-Junghanns.

Im nächsten Schritt soll nunmehr das NIR-Verfahren durch die Entwicklung eines voll automatischen Geräte-Prototyps für den breiten Einsatz optimiert werden. Parallel zu der Entwicklung des Geräteprototypen laufen schon jetzt Praxisversuche mit der Methode, die sicherstellen sollen, dass aus den "weiblich" bestimmten Eiern dann Küken schlüpfen, die als Legehennen genauso leistungsfähig sind wie nicht geschlechtsbestimmte.

Sobald eine Automatisierung der Geschlechtsbestimmung im Hühnerei erreicht ist, müssen dann die Unternehmen in die serienmäßige Entwicklung der Geräte investieren und diese sukzessive einsetzen.

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