Empfehlung zur Impfung gegen Blauzungenkrankheit
(07.05.2011) Das Friedrich-Loeffler-Institut - Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit empfiehlt, die Impfung gegen Blauzungenkrankheit in Deutschland im Jahr 2011 auf freiwilliger Basis weiterzuführen.
Falls nur Teilpopulationen geimpft werden können, sollten vorzugsweise nicht geimpfte Jungtiere immunisiert werden. Da Schafe besonders unter der BTV-8-Infektion leiden, wird deren Impfung besonders empfohlen.
Am 21. August 2006 wurde in Deutschland der erste Fall von Blauzungenkrankheit des Serotyps 8 (BTV-8) festgestellt.
Bis Ende 2006 summierte sich die Zahl nachgewiesener Fälle auf 890. Anders als erhofft überstand das Virus den mitteleuropäischen Winter und trat im Jahr 2007 wieder auf, diesmal mit weitaus verheerenderen Folgen für Tiere und Wirtschaft: Im Zeitraum 01.05.2007 bis 31.12.2007 wurden im Tierseuchennachrichtensystem TSN insgesamt 12.483 Schafe und 2.893 Rinder als verendet gemeldet.
Sämtliche Maßnahmen wie die Behandlung der Tiere mit Insektiziden oder Handelsbeschränkungen konnten die rasante Ausbreitung der Blauzungenkrankheit nicht verhindern. Daher wurde ab Mitte Mai 2008 mit der flächendeckenden Pflichtimpfung gegen BTV-8 begonnen.
Der Erfolg war sofort erkennbar vom 01.05.2008 bis 31.12.2008 wurden nur noch 3.067 betroffene Betriebe im TSN gemeldet; 2009 blieb die Anzahl der festgestellten Neuinfektionen auf 12 beschränkt, was einer Reduktion im Vergleich zur Vorsaison um über 99 % entspricht. Im Jahr 2010 wurde kein einziger Fall gemeldet.
Es bleibt abzuwarten, ob Deutschland trotz der seit Januar 2010 aufgehobenen Impfpflicht auch in Zukunft frei von BTV-8 bleiben wird und wann die seit 2006 bestehenden Restriktionszonen aufgehoben werden können.