Ehec oder "Schweinegrippe" - Gesundheitsschutz in einer vernetzten Welt

(23.06.2011) Workshop des Forschungsforums Öffentliche Sicherheit der Freien Universität Berlin am 28. und 29. Juni 2011 - Ehec-Experte Prof. Dr. Helge Karch erwartet

Forschungsforum Öffentliche Sicherheit An der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften findet am 28. und 29. Juni ein Workshop des Forschungsforums Öffentliche Sicherheit der Freien Universität Berlin statt.

Das Thema der Veranstaltung lautet "Biologische Gefahren. Prävention, Reaktion und Wahrnehmung durch die Bevölkerung". Experten stellen dabei zwei Studien zu diesen Themen vor.

Aus aktuellem Anlass referiert der Experte für Ehec und Leiter des Konsiliarlaboratoriums für Hämolytisch-Urämisches Syndrom (HUS) an der Universität Münster, Prof. Dr. Helge Karch, über die gegenwärtige Entwicklung bei der Ausbreitung und Bekämpfung des gefährlichen Durchfallerregers Enterohämorrhagische Escherichia coli (Ehec) und der Erkrankung HUS.

Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler präsentieren am 28. Juni 2011 zwei eigens erstellte Studien und referieren zu ausgewählten Themen; am 29. Juni werden daraus Handlungsempfehlungen erarbeitet und anschließend mit Bundestagsabgeordneten diskutiert.

Angemeldet haben sich der Rechts- und Sicherheitsexperte der FDP-Fraktion, Hartfrid Wolff, und der Innenpolitik-Experte Dr. Konstantin von Notz. Die beiden Studien sind unter www.schriftenreihe-sicherheit.de abrufbar.

Neuartige Erreger und neue Ausbreitungswege stellen eine Herausforderung für Volkswirtschaften, Staaten und deren Bevölkerung dar. Mobilität und Vernetzung in der modernen Gesellschaft machen auch Menschen zu Nachbarn, die am anderen Ende der Welt leben: Noch innerhalb der Inkubationszeit können sich Bakterien oder Viren global ausbreiten; Mutationen, die früher lokal geblieben wären, stoßen leichter in neue Räume vor.

Die Bedingungen für ein erfolgreiches Krisenmanagement von Politik, Behörden und Experten sind einer der Schwerpunkte der Veranstaltung. Hinterfragt werden dabei auch Meldewesen, Überwachung und Zuständigkeiten der Weltgesundheitsorganisation, der Europäischen Union, des Bundes und der Länder. Auf präventiver Ebene geht es um die Herausforderungen bei Impf- und Hygienekampagnen.

Ein weiterer Schwerpunkt sind das Thema Risiko- und Krisenkommunikation sowie die Wahrnehmung der Bevölkerung: Eher selten sind Risiken persönlich erfahrbar, weshalb die Wahrnehmung meist gar nicht auf individueller Ebene beginnt, sondern im Kontext von Kommunikation.

Medien spielen hier eine besondere Rolle, da sie auf die Beurteilung eines Risikos einen besonders großen Einfluss ausüben: Unter- oder Überschätzung eines Gesundheitsrisikos sind oft die Folgen. Weil Kommunikation und Wahrnehmung aber nicht nach logischen Gesichtspunkten verlaufen, müssen sich Politik und Experten auch auf den Umgang mit "gefühlter Sicherheit" einstellen.

Zeit und Ort

Dienstag, 28. Juni (Beginn 12.30 Uhr), und Mittwoch, 29. Juni 2011
Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften, Einstein-Saal, Jägerstraße 22/23 (Gendarmenmarkt), 10117 Berlin, U-Bhf. Hausvogteiplatz (U2), U-Bhf. Stadtmitte (U2, U6), U-Bhf. Französische Straße (U6)

Das Programm im Internet: www.sicherheit-forschung.de/workshops/workshop_4/index.html
 




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