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Aktuelle Forschung an EHEC und Umsetzung in die Praxis

Im Rahmen der vom BMBF geförderten Zoonosenverbünde wird im Verbund FBI-Zoo, der sich der Erforschung lebensmittelbedingter zoonotischer Infektionen beim Menschen verschrieben hat, an EHEC geforscht.

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EHEC-Bakterien gehören zu einem geringen Anteil zu den normalen Darmbewohnern von Rindern, Schafen und Ziegen, aber auch Hirschen und Rehen.

Diese Tiere erkranken üblicherweise nicht, scheiden den Erreger jedoch über ihren Kot aus. Menschen können sich durch direkten Kontakt bei diesen Tieren anstecken. Eine EHEC-Infektion ist also eine typische Zoonose.

Häufiger ist jedoch die Infektion durch kontaminierte Lebensmittel, die beim Herstellungs- oder Verarbeitungsprozess in Kontakt mit EHEC gekommen sind.

Hierzu zählen rohes Fleisch und Rohmilch (d.h. nicht pasteurisierte Milch) sowie Produkte aus diesen Lebensmitteln. Durch natürliche Düngung von Äckern können jedoch auch Obst und Gemüse mit EHEC kontaminiert werden und in die Lebensmittelkette gelangen.

Der letzte beschriebene Übertragungsweg gilt derzeit als wahrscheinlichster im aktuellen Ausbruchsgeschehen, wobei das Obst oder Gemüse, das die Infektionen auslöste, noch nicht identifiziert werden konnte.

Außer durch Lebensmittel und Tierkontakt können Menschen sich auch über Schmierinfektionen von anderen Menschen anstecken.

Im Rahmen der vom BMBF geförderten Zoonosenverbünde wird im Verbund FBI-Zoo, der sich der Erforschung lebensmittelbedingter zoonotischer Infektionen beim Menschen verschrieben hat, an EHEC geforscht.

Unter der Leitung von Prof. Dr. Lothar H. Wieler (Institut für Mikrobiologie und Tierseuchen, Fachbereich Veterinärmedizin an der Freien Universität Berlin),

der sich bereits im Rahmen seiner Habilitation mit Shiga-Toxin-bildenden Escherichia coli befasst hat, wird an neuen Typisierungsmethoden gearbeitet, um die Diagnostik zu verbessern und zu beschleunigen. Die Typisierung ist notwendig, um beispielsweise Infektionsverläufe in Ausbruchssituationen nachzuvollziehen. Zum aktuellen Geschehen gibt es beispielsweise noch keine verfügbaren Angaben zum Serovar.

Für seine Arbeiten verwendet der Tierarzt Isolate aus Menschen und Tieren. Dadurch gelingt es erstmals, Daten aus Human- und Tiermedizin vergleichend zu bearbeiten. Die Daten aus Wielers Untersuchungen werden im Verbund-eigenen Datawarehouse gesammelt, das unter der Leitung von Prof. Dr. Dag Harmsen und Prof. Dr. Dr. Helge Karch (Institut für Hygiene, Westfälische Wilhelms-Universität Münster) aufgebaut wird. Karch betrachtet EHEC aus humanmedizinischer Sicht.

Durch den Aufbau des Datawarehouse gelingt ein enger wissenschaftlicher Austausch innerhalb des Forschungsverbundes, an dem weitere 14 Partner mit ihren Teilprojekten beteiligt sind. Dieses Werkzeug kann bei Ausbruchsuntersuchungen wertvolle Hilfestellungen zur Identifizierung der Infektionsquelle leisten.

Neben der verbesserten Diagnostik ist auch die Prophylaxe ein wesentlicher Forschungsbereich. In den USA, Kanada und UK werden bereits Impfstoffe erforscht, die Rinder gegen bestimmte Oberflächenstrukturen von EHEC immun machen und somit eine Infektion verhindern sollen.

Laut Professor Wieler sind solche Impfstoffe ein wichtiger Ansatz zur Bekämpfung von EHEC-Infektionen beim Tier. Allerdings werden mit den derzeit existierenden Impfstoffen nur EHEC bekämpft, die einen Locus of Enterocyte Effacement (LEE) besitzen, da der Impfstoff vor allem Antikörper gegen diese Proteine hervorruft. Es gibt jedoch auch EHEC ohne LEE, die Ausbrüche hervorrufen können.

Weiterhin existieren Bemühungen, sogenannte Probiotika, also harmlose Fütterungsbakterien, bei Rindern einzusetzen, um die Besiedelung von Rindern mit EHEC zu reduzieren. Dies kann im Rahmen des Fütterungsmanagements in Rinderherden eingesetzt werden. Der Erfolg ist jedoch noch nicht wissenschaftlich belegt.

www.zoonosen.net

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