Deutscher Tierschutzpreis 2015
(15.10.2015) Drei Preisträger konnten den bundesweit einzigartigen Preis, der in diesem Jahr zum elften Mal verliehen wurde und mit insgesamt 6.000 Euro dotiert ist, im Mediengarten der Leipziger Media City entgegennehmen.
Zusätzlich wurde auch dieses Mal ein tierschützerisches Lebenswerk mit weiteren 1.000 Euro prämiert und ein Sonderpreis in der Kategorie Tierrettung vergeben.
Mit dem Deutschen Tierschutzpreis möchten wir engagierte Menschen ehren, die sich nachhaltig für das Wohl von Tieren einsetzen, sagte Thomas Schröder, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes.
Es macht Mut, das liebevolle Engagement zu sehen, das so vielfältig und so sehr am Wert des Tieres orientiert ist. Sängerin Stefanie Hertel, die den Deutschen Tierschutzbund schon seit vielen Jahren als Tierschutzbotschafterin unterstützt, hielt die Laudatio für den Preis für das Lebenswerk.
In bester Stimmung nach der Verleihung des Deutschen Tierschutzpreises ( v.l.n.r.): Uta Bresan (mdr), Raphael Greiner (Tierschutzverein Freiburg im Breisgau e. V.), Elke Becker (Tierschutzverein Greiz und Umgebung e.V.), Elke Maschnitza (Tierschutzverein Peine und Umgegend e.V. ), Bianca Eißmann (Tierschutzverein Greiz und Umgebung e.V., alle Gewinner des Sonderpreises), Kristina Richter (Mars), Kerstin Schmidt (Funk Uhr und Super TV), Sängerin Stefanie Hertel, Hans-Günter Eßkuchen (Tierheim Bochum, 2. Preis), Margot Möbius (Tierschutzverein Erfurt e.V., Lebenswerk), Korinna Seybold Hase (Wildtierhilfe Odenwald - "Koboldhof", 3. Preis), Barbara Schönfeld (Igelschutzzentrum Leipzig, 1. Preis), Thomas Schröder (Deutscher Tierschutzbund e.V.).
Außerdem bestritt sie gemeinsam mit dem Sänger und Gitarristen Lanny Lanner sowie den Sängerinnen Christine und Michaela Brezovsky das musikalische Rahmenprogramm.
Uta Bresan, die u.a. die Sendung Tierisch, tierisch im mdr moderiert, führte durch die Veranstaltung und hielt die Laudatio für die Sonderkategorie.
Einsatz für Igel, Problemhunde und Wildtierwaisen
Das Rennen um den mit 3.000 Euro dotierten ersten Platz machte das Igelschutzzentrum Leipzig des Vereins Igelfreunde Leipzig und Umgebung e.V..
Die stellvertretende Vorsitzende Barbara Schönfeld nahm den renommierten Preis entgegen. Das Igelschutzzentrum behandelt seit mittlerweile 20 Jahren jährlich mehr als 500 hilfsbedürftige Igel, die im Anschluss wieder ausgewildert werden.
Durch begleitende Öffentlichkeitsarbeit und Umweltbildung sensibilisieren die Tierschützer die Menschen zudem für Igel- und Naturschutz. Darüber hinaus bietet das Igelschutzzentrum interessante Projekte für Kindergarten- und Schulkinder.
Den zweiten Preis, dotiert mit 2.000 Euro, erhielt Hans-Günter Eßkuchen aus Bochum. Als ehrenamtlicher Gassigänger und Trainer des Bochumer Tierheims betreut er seit 16 Jahren sogenannte Problem- und Listenhunde mit dem Ziel, diesen Hunden verloren gegangenes Vertrauen zu Menschen zurückzugeben.
Mit seinem Engagement hat er bereits einiges erreicht: Viele der Hunde, die er täglich mit viel Herzblut und Fachwissen trainiert, konnten erfolgreich in ein neues, liebevolles Zuhause umziehen.
Den mit 1.000 Euro dotierten dritten Platz belegte die Wildtierhilfe Odenwald Koboldhof in Hessen. Die behördlich anerkannte Pflegestation hat sich auf die Aufnahme und Pflege von verletzten und verwaisten wildlebenden Kleinsäugern spezialisiert und bietet den Tieren eine intensive Betreuung.
Zudem sind auf der informativen und stets aktuellen Website des Koboldhofes viele nützliche Tipps zur Erstversorgung aufgefundener Wildtierwaisen aufbereitet.
Darüber hinaus helfen die Tierschützer in Zusammenarbeit mit anderen Naturschutzorganisationen unter anderem bei der Kartierung von besonders geschützten Tierarten, wie Gartenschläfer oder Haselmaus.
Auszeichnung für das Lebenswerk geht nach Erfurt
Den begehrten und mit 1.000 Euro dotierten Tierschutzpreis für das Lebenswerk erhielt Margot Möbius vom Tierschutzverein Erfurt e.V., die sich seit über 40 Jahren für Tiere in Not engagiert.
Sie erhielt diese Auszeichnung für ihren unermüdlichen Einsatz für kranke und verletzte Katzen. Katzenwelpen werden liebevoll aufgepäppelt, an Menschen gewöhnt und in ein verantwortungsvolles neues Zuhause vermittelt.
Ein Katzenvertrag verpflichtet die neuen Besitzer, die Katze kastrieren zu lassen. Darüber hinaus versorgt die Tierschützerin frei lebende, scheue Katzen mit Futter und pflegt zudem in ihrem Garten verletzte Wildtiere.
Sonderpreis Tierrettung
Mit einer Auszeichnung in der Sonderkategorie Tierrettung wurden in diesem Jahr stellvertretend die Tierschutzvereine Freiburg im Breisgau e. V., Greiz und Umgebung e.V. sowie Peine und Umgegend e.V. geehrt. Alle drei hatten besonders schwere Fälle von Animal Hoarding zu bewältigen.
Bei dieser Tiersammelsucht handelt es sich um ein Krankheitsbild, bei dem Menschen Tiere in einer großen Anzahl halten, diese aber nicht mehr angemessen versorgen.
Es fehlt an Futter, Wasser, Hygiene, Pflege und tierärztlicher Betreuung. Die Halter erkennen nicht, dass es den Tieren in ihrer Obhut schlecht geht. Da die Versorgung der von Polizei oder Veterinäramt beschlagnahmten Tiere aus Animal Hoarding-Fällen meist von den Tierheimen übernommen wird, stellt die Tiersammelsucht zahlreiche Tierheime vor eine große Belastung.
Die drei ausgezeichneten Tierschutzvereine haben diese tierschützerische Herausforderung mit besonders großem Engagement gemeistert.