Delegation der Weltorganisation für Tiergesundheit auf der Insel Riems
Eine Delegation der Weltorganisation für Tiergesundheit OIE besuchte heute das Friedrich-Loeffler-Institut, Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit (FLI) auf der Insel Riems.
Neben Informationen zur Geschichte und aktuellen Forschung des Instituts interessierten die 60 Teilnehmer vor allem die neuen Labor- und Stallgebäude des Instituts. Anlass des Besuches ist die Regionalkonferenz der 53 OIE-Mitglieder in Europa vom 17. bis 21. September in Fleesensee, auf der aktuelle Fragen der Tiergesundheit diskutiert werden.
Themen sind unter anderen die Rolle von Wildtieren bei der Tierseuchenbekämpfung, Bienenkrankheiten oder von OIE Laboratorien durchgeführte Kooperationsprojekte zum Aufbau veterinärmedizinischer Diagnostik in verschiedenen Ländern. „Das FLI arbeitet als Kompetenzzentrum mit einer Reihe von internationalen Referenzlaboratorien seit Jahren erfolgreich mit der OIE zusammen.
Der heutige Besuch zeigt daher auch das Interesse der Weltorganisation an unserer Einrichtung.“, sagt Prof. Dr. Dr. h. c. Thomas C. Mettenleiter, Präsident des FLI.
Die OIE besteht seit 1924 und legt Standards zur Erhaltung der Tiergesundheit auf internationaler Ebene fest. Ihr gehören derzeit 178 Mitgliedsländer an.
Sie sammelt Informationen der Mitgliedsländer über die Tierseuchensituation und informiert über Tierseuchenausbrüche weltweit, damit vorbeugende Maßnahmen ergriffen werden können. Die Regionalkommission für Europa ist eine von fünf Kommissionen, die alle zwei Jahre tagen.
In diesem Jahr richtet Deutschland die Regionalkonferenz Europa unter Leitung von Dr. Karin Schwabenbauer, deutsche Chefveterinärin sowie Präsidentin des OIE-Verwaltungsrates, in Fleesensee aus. An der Konferenz nehmen neben den OIE-Mitgliedern auch Vertreter internationaler Forschungseinrichtungen und Organisationen teil.
Weltweit verfügt die OIE über ein Netzwerk von 236 Referenzlaboren für 112 verschiedene Tierkrankheiten und 38 „Collaborating Centres“, die als Kompetenzzentren in verschiedenen Bereichen der Epidemiologie, Diagnostik und Forschung eng mit der OIE zusammenarbeiten.
Seit Mitte 2006 ist das Friedrich-Loeffler-Institut „Collaborating Centre for Zoonoses in Europe“, also für Krankheiten, die vom Tier auf den Menschen übertragen werden können.
Außerdem führt das Institut sieben OIE-Referenzlaboratorien für anzeigepflichtige Tierseuchen, u.a. Tollwut und aviäre Influenza („Vogelgrippe“).