Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft startet Aufklärungskampagne zur Afrikanischen Schweinepest

(27.07.2017) Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) ruft zur erhöhten Achtsamkeit auf, um eine weitere Ausbreitung der Afrikanischen Schweinepest (ASP) in Europa und ihre Einschleppung nach Deutschland zu verhindern.

Zu diesem Zweck startet das BMEL in der kommenden Woche eine Aufklärungskampagne an Autobahnraststätten, Parkplätzen und Autohöfen.

BUNDESMINISTERIUM FÜR ERNÄHRUNG UND LANDWIRTSCHAFT In insgesamt elf Bundesländern (Bayern, Berlin, Brandenburg, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Schleswig-Holstein und Thüringen) informieren Warnplakate über die ASP.

Reisende werden aufgefordert, Speisereste nicht achtlos weg zu werfen, sondern nur in verschlossene Müllbehälter zu entsorgen.

Nachdem am 21. Juni 2017 die ASP erstmals bei Wildschweinen in der Tschechischen Republik festgestellt worden war, beobachten die deutschen Behörden die Situation derzeit mit erhöhter Aufmerksamkeit.

Nach wie vor treten ASP-Fälle bei Wild- und Hausschweinen in Polen, Litauen, Lettland und Estland sowie in Russland, Weißrussland und der Ukraine auf. Insoweit sind umfassende Vorsorgemaßnahmen auf verschiedenen Ebenen erforderlich. Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt appelliert:

"Alle sind aufgerufen, sich mit der Afrikanischen Schweinepest vertraut zu machen und durch vorsorgendes Verhalten ihren Teil dazu beizutragen, eine weitere Ausbreitung der Afrikanischen Schweinepest zu verhindern."

Bei der ASP handelt es sich um eine ansteckende Virusinfektion, die für Haus- und Wildschweine tödlich ist. Für den Menschen stellt sie keine Gefahr dar. Diese Tierseuche wird entweder direkt über Tierkontakte oder indirekt, zum Beispiel über Fleisch oder Wurst von infizierten Tieren übertragen.

Das Virus ist sehr widerstandsfähig und kann auch über Transportfahrzeuge eingeschleppt werden. Unter ungünstigen Bedingungen kann bereits ein unachtsam entsorgtes Wurstbrötchen ausreichen, um die Seuche zu verbreiten.

Für Reisende, insbesondere auch Fernfahrer, gilt daher der dringende Hinweis, keine Lebensmittel tierischer Herkunft oder Reiseproviant aus den betroffenen Gebieten Osteuropas mitzubringen. Generell sollten Speisereste in verschlossenen Müllbehältern entsorgt werden.

Eine weitere Gefahrenquelle stellen Jagdprodukte wie Trophäen dar. Aber auch verunreinigte Kleidung und Schuhe können das Virus verbreiten. Daher sind alle Jäger aufgerufen, bei Teilnahme an Jagden in den betroffenen Gebieten besonderen Wert auf hygienische Maßnahmen zu legen.

Das BMEL erinnert daran, dass das Mitführen unverarbeiteter Trophäen sowie von Fleisch aus diesen Regionen verboten ist.

Eine Einschleppung der ASP nach Deutschland brächte neben den Auswirkungen für die Tiere auch schwere wirtschaftliche Folgen mit sich. Im Seuchenfall ist der gesamte Tierbestand eines Betriebes zu töten.

Diese enormen wirtschaftlichen Schäden für die Tierhalter werden verschärft durch großflächige Schutzzonen mit sehr strengen Handels- und Transportverboten. Besonders kritisch wäre eine Einschleppung der ASP in den Schwarzwildbestand, weil hier die Möglichkeiten der Seuchenbekämpfung begrenzt sind.

Das BMEL informiert die Bundesländer, die Tierhalterverbände und die Jägerschaft regelmäßig über die Lage und die empfohlenen Maßnahmen.

Das Friedrich-Loeffler-Institut aktualisiert bei Veränderungen der Seuchenlage seine Risikobewertung zur Einschleppungsgefahr der ASP. Schweinehalter weist das BMEL auf die besondere Bedeutung der Regelungen der Schweinehaltungshygiene-Verordnung hin.


Weitere Meldungen

Land Brandenburg

Afrikanische Schweinepest erstmals in Nutzbeständen festgestellt

Erstmals im Land Brandenburg - und damit bundesweit – wurde die Afrikanische Schweinepest (ASP) in Hausschweinbeständen festgestellt. Es handelt sich jeweils um Bestände in den Landkreisen Spree-Neiße und Märkisch Oderland
Weiterlesen

MyVetlearn

Online-Fortbildung ASP: Kostenlos für ATF-Mitglieder und VETS-Registrierte

Nach dem am 10. September 2020 die Afrikanische Schweinepest (ASP)  in Deutschland festgestellt worden ist, können ATF-Mitglieder sowie Tierärztinnen und Tierärzte, die sich im Tierärztebereich von Vetion.de „VETS“ registriert haben, den E-Learning-Kurs ASP im Oktober 2020 kostenfrei buchen
Weiterlesen

Technische Universität Ilmenau

Afrikanische Schweinepest: Abschlussarbeit an der TU Ilmenau zur Risikokommunikation

Vor knapp zwei Wochen wurde in Brandenburg nahe der deutsch-polnischen Grenze der erste amtliche Verdachtsfall von Afrikanischer Schweinepest bestätigt
Weiterlesen

Bayerische Landestierärztekammer

ASP in Deutschland: Bayerische Tierärzteschaft unterstützt Minister Thorsten Glauber

Die Bayerische Landestierärztekammer und der Landesverband der praktizierenden Tierärzte in Bayern unterstützen den Appell von Staatsminister Thorsten Glauber, dass Landwirte am freiwilligen Verfahren zur Status-Untersuchung auf Afrikanische Schweinepest teilnehmen sollen
Weiterlesen

MyVetlearn

Online-Fortbildung Afrikanische Schweinepest

Die Afrikanische Schweinepest (ASP) breitet sich immer weiter in Europa aus und kommt immer näher an Deutschland heran. Zuletzt meldete Slowakai einen Ausbruch der Viruskrankheit bei Hausschweinen
Weiterlesen

MyVetlearn

Online-Fortbildung Afrikanische Schweinepest

Die Afrikanische Schweinepest (ASP) hat sich im Jahr 2018 weiter ausgebreitet und bedroht Deutschland mittlerweile von Osten als auch von Westen her
Weiterlesen

Bundesverband der beamteten Tierärzte

Veterinärrechtliche Eingriffsmöglichkeiten bei der Afrikanischen Schweinepest

Bundesverband der beamteten Tierärzte fordert eindeutiges Bekenntnis der Agrarministerkonferenz zu erweiterten veterinärrechtlichen Eingriffsmöglichkeiten
Weiterlesen

Magazin

Firmennews

Neuerscheinungen