Erste Zahlen zur Aquakultur in Deutschland
Mit der Nachfrage nach Fisch und Meeresfrüchten steigt auch die Bedeutung der Aquakultur. In Deutschland wurden im Jahr 2011 rund 39.000 Tonnen Fische und Muscheln kontrolliert aufgezogen.
Das meldet das Statistische Bundesamt, das in diesem Jahr zum ersten Mal eine Erhebung über die Erzeugung in Aquakulturbetrieben durchgeführt hat.
Aquakultur beschreibt die kontrollierte Aufzucht von Wasserlebewesen wie Fischen, Krebstieren, Weichtieren und Algen. Muscheln werden an der deutschen Küste in Schleswig-Holstein und in Niedersachen in ihrer natürlichen Umgebung aufgezogen.
Daher kann die Produktion von Jahr zu Jahr stark schwanken. Im Jahr 2011 machten die Weichtiere mit insgesamt 21.000 Tonnen über die Hälfte der erzeugten Aquakulturprodukte aus.
Zudem wurden 18.000 Tonnen Fische erzeugt, was einem Anteil von 47 Prozent entspricht. Die bedeutendsten Fischarten waren Regenbogenforelle (8.100 t), Gemeiner Karpfen (5.100 t) und Lachsforelle (1.000 t).
Diese drei Arten stellten knapp 78 Prozent der Gesamtmenge des erzeugten Fisches dar. Regenbogenforellen wurden vor allem in Baden-Württemberg (2.500 t), Bayern (1.600 t) und Nordrhein-Westfalen (1.200 t) gezüchtet. Karpfen aus Aquakultur stammten meist aus Bayern und Sachsen mit einer Produktion von je rund 1.800 Tonnen.
Zudem wurden Bachforelle (560 t), Europäischer Aal (660 t) und Europäischer Wels (200 t) relativ häufig in Aquakultur gezüchtet. Die Produktion von Krebstieren hingegen war mit sieben Tonnen sehr gering.
In Deutschland gibt es insgesamt knapp 4.800 Aquakulturbetriebe. Etwa 3.800 Unternehmen bewirtschaften Teiche und 2.600 besitzen Becken und Fließkanäle zur Zucht von forellenartigen Fischen.
39 Betriebe haben sich auf die kontrollierte Aufzucht von Krebsen und nur 11 Betriebe auf die Produktion von Muscheln spezialisiert.
Heike Kreutz, www.aid.de