Antibiotika im Fisch und Geflügelfleisch
(23.11.2015) Am 23. November 2015 stellte das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) die Daten zur Lebensmittelüberwachung 2014 vor
Angesichts der aktuellen Diskussion zum Antibiotikaeinsatz in der Landwirtschaft wird es zunehmend wichtiger, über Daten zu Antibiotikarückständen in Lebensmitteln zu verfügen.
Im Rahmen eines Monitoring-Programms wurde daher die Antibiotikarückstände in Geflügelmuskelfleisch im Einzelhandel untersucht (125 Proben Hähnchen und 84 Proben Pute).
In Putenmuskel wurden mit 29,8 Prozent der Proben häufiger Antibiotikarückstände gefunden als in Hähnchenfleisch mit 4,8 Prozent der Proben.
Es wurden vor allem Rückstände aus der Gruppe der Tetracycline sowie der Fluorchinolone gefunden, die bekanntermaßen in der Geflügelmast häufig verwendet werden.
Dabei lagen die nachweisbaren Antibiotikagehalte bis in einem Fall deutlich unter den zulässigen Höchstmengen. Lediglich bei einer Probe Hähnchenfleisch wurde die zulässige Rückstandshöchstmenge überschritten.
Antibiotika in Fisch aus Aquakulturen
Eine Herausforderung stellt seit Jahren die Belastung von Fisch, der in Aquakulturen in Drittländern produziert wird, mit Antibiotika bzw. Antiparasitika dar, erklärte Dr. Gerd Fricke, Abteilungsleiter Lebensmittelsicherheit im BVL. Die meisten Fische aus Aquakultur stammen aus Asien.
Während in der EU der Antibiotikaeinsatz streng reglementiert ist, werden in Drittländern weitaus mehr Antibiotika bzw. Antiparasitika verschiedener Substanzklassen eingesetzt.
Im Rahmen des BÜp Programms mussten von 158 untersuchten Proben See- und Süßwasserfisch aus Aquakulturen aus Drittländern 6 Proben (3,8 Prozent) von Süßwasserfischen beanstandet werden.
In drei Fällen wurde eine gesetzliche Höchstmengenüberschreitung festgestellt und in drei Proben aus Vietnam wurden die gegen Parasiten wirksamen Substanzen Leukomalachitgrün/Malachitgrün gefunden, die in der EU nicht zur Behandlung von Lebensmittel liefernden Tieren eingesetzt werden dürfen