Setzen wir unserem Leben die Corona auf!
(03.04.2020) Derzeit dreht sich alles um ein kleines, aber äußerst vermehrungsfreudiges Virus. Aber nehmen wir die Krone doch mal als philosophischen Ansatz! Eine Kolumne von Dr. Dominique Tordy.
Es war ein Traum, Tierärztin zu werden.
Gemeinsam mit den Frauchen und Herrchen so dachte ich kämpft der Tierarzt (m/w/d) heldenhaft gegen üble Krankheiten und rettet die geliebten Tiere.
Heute weiß ich: Zum Tierarzt-Beruf gehört es nicht nur, unsere Patienten zu heilen, sondern auch sie und ihre Besitzer glücklich zu machen. Das ist ein schrecklich unterschätzter Teil unserer Arbeit
Derzeit dreht sich alles um ein kleines, aber äußerst vermehrungsfreudiges Virus, das die Welt in Atem hält. Die Corona-Krise hat uns fest im Griff.
Seit der Kontakt- und Ausgangsbeschränkungen sehen wir uns einigen Herausforderungen gegenüber: Weniger Kunden, die nur unter Vorsichtsmaßnahmen empfangen werden können, Praxis- und Klinikinhaber mit unverminderten finanziellen Verpflichtungen, Angestellte, die ebenfalls auf ihre Gehälter angewiesen sind, Materialengpässe
Wie können wir damit umgehen?
Corona-Viren wurden nach dem lateinischen corona, coronam (deutsch: Krone, Kranz) benannt, weil sie von zackenartigen Strukturen umgeben sind, die unter dem Elektronenmikroskop einer Krone ähneln.
Wissenschaftlich bringt uns das derzeit leider nicht weiter. Aber nehmen wir die Krone doch mal als philosophischen Ansatz: Setzen wir dem Ganzen die Krone auf!
Setzen wir unseren Kunden die Krone auf!
Alle wissen, dass unsere Möglichkeiten gerade beschränkt sind. Aber Freundlichkeit am Telefon, Komplimente bezüglich ihres Lieblings, Info-Broschüren und Online-Unterstützung wissen unsere Kunden dafür um so mehr zu schätzen. Jetzt ist die Zeit für persönliche und individualisierte Betreuung.
Setzen wir dem Mittelpunkt unserer Arbeit die Krone auf!
Weniger Kunden? Dann können wir den tierischen Patienten, die zu uns kommen, noch mehr Zeit schenken. Viele werden jetzt ohnehin zur Behandlung von ihren Frauchen und Herrchen getrennt.
Da können wir sie auch ein wenig mehr verwöhnen. Es ist Zeit für ein kleines Vorspiel vor und ein angenehmes Nachspiel nach der Behandlung, ein wenig Streicheln, Leckerchen verdienen, vielleicht auch ein kleines Spielchen.
Es ist auch keiner mehr da, der sieht, wenn wir uns mit Babysprache oder Knuddeleien für unsere Patienten zum Affen machen. Und das ist nicht nur für unsere Patienten schön!
Setzen wir unserem Betrieb die Krone auf!
Plötzlich gibt es weniger Aufträge? Gut, zuerst muss die finanzielle Absicherung geklärt sein.
Aber dann haben wir Zeit zu planen, wie wir unseren Betrieb besser aufstellen, Anreize für neue Kunden bieten, eventuell ein Online-Angebot aufbauen.
Setzen wir unserer Familie die Krone auf!
Die Kinder und der Partner hängen nur noch zu Hause herum? Das ist vielleicht manchmal anstrengend. Aber auch eine Riesenchance! Wenn keiner mehr zum Reitunterricht, zum Tennis, ins Kino oder zum Kneipenabend muss, verpasst man nichts mehr, wenn man zu Hause bleibt!
Die Zeit ist da und darf genutzt werden.
Setzen wir unseren Haustieren die Krone auf!
Keine Fortbildungen mehr? Früher Feierabend? Keine Verabredungen? Da ist auch wieder mehr Zeit für unsere Haustiere da. Der Hund sollte immer schon einmal lernen, Kaffe zu kochen? Wann, wenn nicht jetzt, könnte er es lernen? Und auch Katzen haben Freude an Clicker-Training, Kaninchen und Vögel freuen sich über eine neue Käfigausstattung...
Setzen wir uns selbst die Krone auf!
Unsere tierischen Patienten werden auch in Corona-Zeiten krank. Und die Anzahl der Notfälle steigt im Vergleich zu den Lappalien. Die Kunden wollen liebevoll betreut werden trotz Distanz.
Abgesehen davon müssen wir uns auch noch darum kümmern, dass der Betrieb weiter läuft. Auch die Familie und die Hautiere stellen Ansprüche.
Hey, das zu meistern ist eine ganz schöne Leistung!
Die darf am Abend auch mal belohnt werden. Wir können mit unseren Kindern spielen, kochen oder etwas besonders Leckeres bestellen, ein Bad nehmen oder ein Bild malen wir haben es verdient!
Liebe Kollegen, ihr seid gut! Ihr seid systemrelevant!
Setzen wir also unserem Leben die Krone auf!
Sie fühlen sich davon angesprochen? Denken ähnlich? Oder sind ganz anderer Meinung? Schreiben Sie uns, was Sie bewegt!
PS: Kennen Sie auch schon die neuen Websites DOG ROYALZ und CAT ROYALZ, auf denen sich Hunde und Katzen als Mitglieder registrieren lassen können. Highlight dabei ist die tiermedizinische Notfalldatenbank.
Titelbild: desertsands stock.adobe.com
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Wer möchte schon einen sauberen und ordentlichen Bürojob haben, bei dem höchstens Kaffeeflecken auf dem Hemd oder der Bluse landen? Wir stehen mitten im Leben mit allem, was dazugehört!
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Ich mache gern Komplimente. Und in unserem Beruf ist das leichter als in den meisten anderen. Abgesehen davon bekomme ich auch selbst gern Komplimente von meinen Patienten.
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Wenn ich aus meinem Job ein Bingo-Spiel machen wollte, würde ich Sätze nehmen, die das besondere Band zwischen Hund und Halter beschreiben.
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Normalerweise bin ich ja nicht
auf dem allerneuesten Stand, wenn es um Computerspiele geht, aber so kam ich auch mal ganz nah an den Puls der
Zeit und entdeckte prompt das brandneue Tierärzte-Computerspiel Get Vet!
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Was wäre, wenn wir mit übernatürlichen Kräften
ausgestattet wären, mit einem dritten Arm, oder sogar einem Vierten? Wir
wären schneller, geschickter, und würden mit etwas Übung auch noch
elegant aussehen. Aber wäre dann alles gut?
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Was wäre, wenn die Tierhalter uns beobachten könnten, wenn wir mit ihren Lieblingen allein sind? Würden sie uns für verrückt halten?
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Die Keule ist ein Instrument in
der Veterinärmedizin, welches immer wieder für Angst und Schrecken sorgt
und andererseits auch einen Ausweg für scheinbar ausweglose
Situationen bieten kann
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Mir standen die Tränen in den Augen,
als mir der nette Herr erklärte, dass ich meinen Liebling geschlagene
sechs Tage abgeben sollte.
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Manchmal treffen wir als
Tierärzte auf einen Gegner, mit dem wir nicht gerechnet hatten, für
dessen Bekämpfung wir nicht ausgebildet sind und gegen den keine unserer
Waffen wirksam ist!
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Wenn ich kann, bin
ich die Tierärztin, die ich immer sein wollte. Das Ganze soll aber, nach
Meinung einiger Tierhalter, auf keinen Fall Geld kosten.
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Bei einem Tierarzt-Besuch gibt es viele kleine Einzelereignisse, die von Hunden, Katzen und ihren Frauchen und Herrchen gleichermaßen gefürchtet
werden.
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Wir
mussten sehr lachen, als alle anfingen, von Gerüchen in ihrem
beruflichen Umfeld zu erzählen. Als Tierärztin war ich schließlich die
Gewinnerin des Abends.
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In einem Moment wird man heiß geliebt, im nächsten hart verurteilt. Unsere Schlagzeilen sind immer dramatisch, immer emotional. Wie bei den Stars.
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Es wird Sommer und gewissermaßen
beginnt jetzt die Saison für Tierärzte. Da wagt man doch mal einen
Blick auf andere Berufe: den Eisverkäufer.
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Als Tierarzt für Kleintiere kommt der Moment, in dem man sich fragt: Gibt es ein geheimes Aufnahme-Ritual, das jeder Mensch bestehen muss, bevor er in den Club der echten Tierhalter aufgenommen wird?
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Derzeit dreht sich
alles um ein kleines, aber äußerst vermehrungsfreudiges Virus. Aber
nehmen wir die Krone doch mal als philosophischen Ansatz!
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Vor kurzem habe ich
meinen Geburtstag gefeiert. Ein Ständchen soll eine besondere Aufmerksamkeit sein. Aber mal ehrlich: Fühlt ihr euch in solchen Momenten wohl?
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Wahrscheinlich erinnert sich auch jeder von uns noch an seine erste Operation. Die war wohl bei keinem mit dem Skalpell in der Hand...
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Kurz vor der Mittagspause sehe ich noch eine Dame, die mit einem leicht nervösen Border Collie im Wartezimmer sitzt. Letztes Mal waren wir ja beim Herrn Doktor
, fängt sie an, bricht aber mitten im Satz ab.
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Ich war jung und wollte mit Wissen und Engagement die Welt retten. Und wenn es gut lief dafür mit Dankbarkeit und Bewunderung belohnt werden. Heute weiß ich es besser.
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Wir müssen die retten, die gar nicht wissen, dass wir die Guten sind. Wir helfen denen, die sich nicht selbst helfen können.
Moment mal - da kenne ich doch noch jemanden
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